Pneumologie 2020; 74(08): 492
DOI: 10.1055/a-1199-7613
Pneumo-Fokus

COVID-19: Charakteristiken, Beatmung und Verläufe von Patienten in der Lombardei

Am 20. Februar 2020 wurde der erste norditalienische Patient mit COVID-19 wegen Lungenversagens auf eine Intensivstation aufgenommen. Die rasche Virusverbreitung und die vielen Todesfälle führten im März zur Gründung eines ICU-Netzwerks, das die exponentielle Zunahme intensivpflichtiger Patienten koordiniert. Die retrospektive Beobachtungsstudie ergab besondere Risiken und Behandlungsprobleme von COVID-19-Erkrankten auf Intensivstationen.

Fazit

Die meisten Patienten waren ältere Männer, von denen viele mit einem hohen PEEP invasiv beatmet werden mussten. Insgesamt jeder 4. Erkrankte starb. Das mediane Alter der kritisch Kranken unterschied sich nicht vom mittleren Alter aller italienischen Infizierten. Dies untermauere, dass nicht allein das Lebensalter einen Risikofaktor darstelle. Die hohe Rate intensivpflichtiger Patienten erklären die Autoren mit international unterschiedlichen Gesundheitsstrukturen. In Italien erfolgten z. B. nichtinvasive Beatmungen auch außerhalb von Intensivstationen. In jedem Fall seien ausreichende intensivmedizinische Kapazitäten entscheidend für das Management des schweren Lungenversagens bei COVID-19.



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Article published online:
21 August 2020

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