Pneumologie 2024; 78(05): 281
DOI: 10.1055/a-2246-0495
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die fortlaufende Umstrukturierung des Gesundheitswesens betrifft insbesondere den transsektoralen Bereich zwischen klinischer und ambulanter Versorgung. Wie das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie thematisiert, besteht hier ein großer Diskussionsbedarf und die Beteiligung aller relevanten Gruppen, insbesondere auch die der Patienten. Die notwendige ambulante Versorgung in der Zukunft ist ein politisches Thema, das uns alle intensiv, aktuell und in naher Zukunft, beschäftigen wird. Das zu weckende Interesse bzw. die Sensibilisierung für diese Versorgungsveränderung in der Behandlung unserer Patienten geht uns alle an. Es ist wünschenswert, dass diese Diskussion, inhaltlich getragen von gut dokumentierten Positionen, auf Augenhöhe mit den entsprechenden Fachgesellschaften, den politischen Vertretern und den Patienten geführt werden kann. Nur eine intensive Auseinandersetzung führt zu einer Stabilisierung dieses Umwälzungsprozesses, der in seinem Umfang noch nicht im Detail geklärt ist und auch einer großen Notwendigkeit im Bereich der Adjustierung gegenübersteht.

In unserer Serie „Palliativmedizin“ findet sich im aktuellen Heft dieses wichtige Teilgebiet der thorakalen Onkologie, und die Versorgung unserer Patienten wird in diesem Bereich abgebildet. Die innovative medikamentöse Therapie führt in der Pneumoonkologie zu einer deutlich verbesserten Prognose. Gleichzeitig sehen wir uns mit der Tatsache konfrontiert, dass supportiven Maßnahmen, palliativmedizinischen Komplexbehandlungen und psychoonkologischen Themen ein immer größerer Stellenwert zugeordnet werden muss. Hier ist die Serie „Palliativmedizin“ in verschiedenen Facetten von uns etabliert worden und von zentraler Bedeutung für die Versorgung der Patienten ebenfalls in der Schnittmenge zwischen ambulanter und stationärer Behandlung unter Kenntlichmachung der pneumologischen Expertise.

Zuletzt möchte ich auf das Positionspapier zum „Verbot von Aromen in E-Zigaretten“ hinweisen. Die Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen von den medizinischen Fachgesellschaften, insbesondere im Bereich des Vapings und des Einsatzes von Aromastoffen, ist von großer Bedeutung. Insbesondere junge Menschen, die einen entsprechenden Tabakkonsum bisher nicht verfolgt haben, sind aufgrund dieser stimulierenden Faktoren der Vaping-Anwendung gegenüber sehr empfänglich und tragen damit zu einer ungewünschten Verbreitung dieses Konzeptes bei. Eine entsprechende Durchdringung und Unterstützung der medizinischen Fachgesellschaften ist von uns allen zu wünschen.

Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Freude.

Christian Grohé



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Article published online:
17 May 2024

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