Pneumologie 2008; 62(11): 640
DOI: 10.1055/s-0028-1098066
Pneumo-Fokus

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COPD - Rauchen erhöht die Feinstaubbelastung in geschlossenen Räumen

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Publication Date:
06 November 2008 (online)

 

Zigarettenrauch beeinflusst das Innenraumklima erheblich. L. M. Osman und Kollegen haben in Schottland nach Assoziationen zwischen Feinstaub in Innenräumen und der COPD gesucht. Am J Respir Crit Care Med 2007; 176: 465–472

Luftverschmutzung kann zu respiratorischen Erkrankungen führen. Feinstaub mit einem Durchmesser unter 2,5 µm (PM2,5) spielt dabei eine besondere Rolle, da diese Partikel bis in die Alveolen der Lunge gelangen können.

Es ist bekannt, dass sich eine hohe Feinstaubbelastung in der Außenluft negativ auf die Gesundheit von an COPD-Erkrankten auswirkt. Während Richtwerte für die Feinstaubbelastung in der Außenluft existieren (US-EPA, WHO), gibt es bisher noch keine Richtwerte für die Innenraumbelastung durch Feinstaub. Wissenschaftler um L. M. Osman untersuchten deshalb in ihrer Studie, wie hoch die Feinstaubbelastung in der Innraumluft von COPD-Patienten ist, und ob Rauchen eine ursächliche Rolle dabei spielt.

In einer Beobachtungsstudie wurden 148 Patienten mit schwerer COPD-Erkrankung untersucht. Im Wohnzimmer der Studienteilnehmer wurde die Feinstaubkonzentration von Partikeln unter 2,5 µm Durchmesser (PM2,5 in µg/m³) gemessen. Der Gesundheitszustand der Studienteilnehmer wurde anhand eines Fragebogens über Symptome, Einschränkung der körperlichen Aktivität und Krankheitsrelevanz erfasst. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 69 Jahre, 40% waren Raucher und 50% lebten in Raucherhaushalten. Die Feinstaubmessungen ergaben, dass der Tagesdurchschnittswert von PM2,5 in den Räumen 18 µg/m³ betrug. Im Vergleich dazu empfiehlt die amerikanische Umweltbehörde (US-EPA) in der Außenluft einen Tagesdurchschnittswert von 15 µg/m³. Die PM2,5-Werte waren mit 71 µg/m³signifikant höher in Raucherhaushalten. In Nichtraucherhaushalten betrug der jährliche Tagesdurchschnittswert 8 µg/m³. Diese erhöhten PM2,5-Werte waren signifikant mit verstärkter COPD-Symptomatik verbunden.

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