Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231(09): e45
DOI: 10.1055/s-0034-1389585
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
02 September 2014 (online)

43,3 – der höchste jemals auf der Erde erfasste UV-Index wurde an einem Tag Ende Dezember 2003 in den Anden Boliviens gemessen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert im Sommer um die Mittagszeit normalerweise bei 7. Klettert er auf über 8, wird hierzulande dazu geraten, sich nicht im Freien aufzuhalten. Wie es nahe des Vulkans Licancabur an der Grenze zu Chile zu solch außergewöhnlich hoher UV-Strahlung kommen konnte? Schließlich liegt das bolivianische Altiplano nicht unter einem Ozonloch. Viele Faktoren spielten an diesem Sommertag auf der Südhalbkugel wohl zusammen. Unter anderem die Höhe: In 4300–6000 Metern über dem Meer, wo die Messungen stattfanden, ist die vor UV-B-Strahlung schützende Ozonschicht sehr dünn. Es war Mittag, der Himmel klar. Außerdem gab es in den Tagen vor der Messung Waldbrände, Unwetter und eine starke Sonneneruption – alles Ereignisse, die zum Ozonabbau beitragen. Was man dabei nicht außer Acht lassen sollte: Dieser Wert wurde (wenn auch nur in dünn) besiedelten Gefilden gemessen. Zu bezweifeln ist, dass sich die Andenbewohner vor so hoher Strahlung schützen können.