Zentralbl Chir 2006; 131: 180-181
DOI: 10.1055/s-2006-921516
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

V.A.C.®-Therapie als Hygienemaßnahme: eine stationär und ambulant einsetzbare Maßnahme zum Schutz der Wund- und Patientenumgebung bei (multi)-resistenter Keimbesiedelung

V.A.C.®-Therapy as a Hygienic Procedure Tool: Protection of the Environment of Wounds and Patients with Multiresistant Bacteria in Clinical and Outpatient TreatmentW. Wetzel-Roth1
  • 1Hindenburgstr. 1, 86807 Buchloe Tagesklinik, Belegarzt Städtisches Krankenhaus Schwabmünchen
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Publication Date:
30 March 2006 (online)

Zusammenfassung

Die Vakuumversiegelungstherapie von Wunden in der Version der V.A.C.®-Therapie ist eine geeignete Maßnahme, um mit (z. B. multiresistenten) Problemkeimen besiedelte Wunden mit einem Verband so zu versorgen, dass eine mögliche Keimverschleppung aus der Wunde in die Umgebung des Patienten erschwert, bzw. nahezu unmöglich gemacht wird. Angesichts steigender Fälle von nicht im Krankenhaus erworbener MRSA-erkrankter Patienten und der gesetzlich normierten Verpflichtung [2] zur aktiven Verhütung der Verschleppung von Keimen, wird die Frage danach, wie man keimbesiedelte Wunden abschirmen, bzw. isolieren kann von immer größerer Bedeutung. In einer (prospektiven) vergleichenden Untersuchung waren bei den untersuchten 10 Patienten bei den mit V.A.C.®-Therapie versorgten Patienten in keinem Fall und zu keinem Zeitpunkt Keime aus der Wunde außen auf der Versiegelung oder auf der Umgebungshaut nachweisbar. Dem gegenüber ist auch bei dicken mehrlagigen historisch-konventionellen Verbänden mit Wundauflagen, Wattepolsterung und Kompressionsbinden auch bei nicht komplett durchfeuchteten Verbänden der gleiche Keim außen auf dem Verband, wie innen in der Wunde zu finden. Die Ergebnisse legen unter den genannten hygienischen Aspekten für die Vakuumversiegelungstherapie (V.A.C.®-Therapie) eine Überlegenheit gegenüber anderen Verbandstechniken, insbes. auch gegenüber sog. „modernen” Verbandsmaterialien nahe. Diese unterstellte Überlegenheit sollte zukünftig in einer repräsentativen prospektiven Studie überprüft werden.

Literatur

  • 1 Horch R E, Gerngroß H, Lang W, Mauckner P, Nord D, Peter R U, Vogt P M, Wetzel-Roth W, Willy C. Indikationen und Sicherheitsaspekte der Vakuumtherapie.  MMW-Fortschr Med Originalien. 2005;  147 1-5
  • 2 Infektionsschutzgesetz. In seiner Fassung vom 20. Juli 2000/BGBL I 2000, 1045
  • 3 Morykwas M J, Argenta L C, Shelton-Brown E I, McGuirt W. Vacuum-assisted closure: a new method for wound control and treatment: animal studies and basic foundation.  Ann Plast Surg. 1997;  38 553-562
  • 4 Moues C M, Vos M C, van den Bemd G J, Stijnen T, Hovius S E. Bacterial load in relation to vacuum-assisted wound therapy: a prospective randomized trial.  Wound Repair Regen. 2004;  12 11-17
  • 5 Willy C. Die Vakuumtherapie. 1. Auflage, ISBN 3-00-016219-4. Eigenverlag, Ulm 2005

Dr. W. Wetzel-Roth

Facharzt für Chirurgie u. Thorax-Kardiovaskularchirurgie

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