Lungenangiographie - Detektion von Emboli durch Aufnahmerichtung nicht beeinflusst

 

Die optimale Kontrastierung der Lungenarterien spielt bei der Detektion von Lungenemboli eine entscheidende Rolle. Der Frage, ob die Aufnahmerichtung dabei einen Einfluss auf die Qualität der Bilder hat, gingen G. C. Hargaden et al. nach. Clinical Radiology 2006; 61: 600-603

Der prospektiven Studie lagen die Daten von 203 konsekutiven Patienten zugrunde, die sich wegen eines Verdachts auf einen Lungenembolus einer computertomographischen Lungenangiographie (CTPA) unterzogen. Dabei handelte es sich um 117 Frauen und 86 Männer mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren (14-94 Jahre). Für die Aufnahmen wurde ein Mehrzeilen-Spiralcomputertomograph verwendet. Das Bolus-Tracking wurde nach einer intravenösen Verabreichung von Kontrastmittel mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/s auf die große Lungenarterie ausgerichtet. Die Patienten hielten während der Aufnahme den Atem an und wurden von der Spitze des Aortenbogens bis zum höchsten Punkt des Zwerchfells untersucht. Dabei fand eine Randomisierung in 2 Gruppen statt: Bei Gruppe A wurde die 4-Zeilen-Multidetektor-CTPA in kraniokaudaler Richtung und bei Gruppe B in kaudokranialer Richtung durchgeführt. Die Aufnahmen wurden in kraniokaudaler Richtung von 2 Radiologen analysiert, denen die ursprüngliche Aufnahmerichtung nicht bekannt war. Dabei wurden Präsenz, Anzahl und Position der arteriellen Emboli notiert und eine subjektive Einstufung der generellen Qualität der Aufnahmen und der Kontrastierung der Gefäße des oberen und unteren Lungenlappens anhand einer Skala von 1 bis 4 vorgenommen.

Bei 46 Patienten wurden Lungenemboli detektiert. Dabei war kein signifikanter Unterschied der Prävalenz detektierter Emboli in Abhängigkeit von der Aufnahmerichtung zu verzeichnen (Gruppe A: n = 22, Gruppe B: n = 24, p = 0,76). Obwohl die Aufnahmerichtung die Gesamtqualität der Bilder nicht beeinflusste (p = 0,07), war der Anteil der Patienten, bei denen die Kontrastierung der Arterien des oberen Lungenlappens mit exzellent bewertet wurde, in der Gruppe, die in kraniokaudaler Richtung untersucht wurden, signifikant größer (p = 0,02).