Erschienen in:
13.03.2017 | Seltene Erkrankungen | Leitthema
Profitiert die Versorgung von seltenen Erkrankungen von den Krankenhausreformen?
verfasst von:
Dipl.-pol. Ralf Heyder
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) ist im Jahr 2010 eine wichtige politische Plattform entstanden. Zusätzlich gab es in den letzten Jahren konkrete gesetzgeberische Maßnahmen in Deutschland und auf EU-Ebene zur Verbesserung der Versorgungsrealität für Menschen mit seltenen Erkrankungen.
Fragestellung
Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die erfolgten Reformen der Jahre 2013 bis 2016 und bewertet die Verbesserung der konkreten Versorgungssituation für Menschen mit seltenen Erkrankungen.
Material und Methode
Es wurden die relevanten gesundheitspolitischen Reformen der laufenden 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages (seit 2013) und ihre Umsetzung in der Selbstverwaltung analysiert. Zudem wurden vergleichbare politische Initiativen der EU-Kommission in die Analyse einbezogen.
Ergebnisse
Die Auswirkungen der jüngsten Krankenhausreformen für die Patientenversorgung bzw. die Arbeit der Leistungserbringer im Bereich der seltenen Erkrankungen können zum derzeitigen Zeitpunkt (Januar 2017) noch nicht abschließend bewertet werden. Positiv zu bewerten ist, dass der Versorgungsauftrag der Hochschulambulanzen nun auch die seltenen Erkrankungen umfasst.
Diskussion
Mit den jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen wurden Möglichkeiten zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Zentren für seltene Erkrankungen und Hochschulambulanzen geschaffen. Konkrete Verbesserungen hängen nun von der Umsetzung in den Krankenhausplänen der Länder und dem Verlauf der Vergütungsverhandlungen von Universitätsklinika mit den Krankenkassen ab.