Erschienen in:
04.03.2020 | Originalien
Prognostische Aussagekraft der ELS-Klassifikation bei der Beurteilung laryngotrachealer Stenosen im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. med. C. Sittel, P. Monnier, G. Peretti, C. Piazza, I. Fiz
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Jahr 2015 hat die European Laryngological Society (ELS) ein Konsensuspapier publiziert, in dem ein neues Klassifikationssystem für laryngotracheale Stenosen (LTS) präsentiert wurde. In einer retrospektiven Analyse werden die Zuverlässigkeit und die prognostische Aussagekraft in Bezug auf das Ergebnis einer Atemwegsrekonstruktion in einer pädiatrischen Population untersucht.
Material und Methode
Es wurden 191 Kinder in die Studie eingeschlossen, die mit einer krikotrachealen Resektion oder einer Tracheasegmentresektion behandelt worden waren. Der ELS-Score wurde retrospektiv erhoben, in dem der Grad der Lumeneinschränkung, die Anzahl der betroffenen anatomischen Untereinheiten und das Vorliegen signifikanter Komorbiditäten erfasst wurden. Zuverlässigkeit und prognostische Aussagekraft wurden in Hinblick auf Wiederherstellung eines ausreichenden Atemwegs, das Auftreten von Komplikationen und die Notwendigkeit zusätzlicher Interventionen untersucht.
Ergebnisse
Die Tracheostomaverschlussrate betrug 96 % für erworbene Stenosen, für angeborene oder posttraumatische LTS 86 bzw. 87 %. Bei 1–2 betroffenen anatomischen Untereinheiten war sie signifikant höher als bei 3–4 involvierten Untereinheiten (97 vs. 72 %). Die Häufigkeit der postoperativen zusätzlichen Interventionen hing in erster Linie von der Anzahl der betroffenen anatomischen Untereinheiten und der Präsenz von signifikanten Komorbiditäten ab.
Schlussfolgerung
Die ELS-Klassifikation für LTS erlaubt eine prognostisch zuverlässige Fallgruppierung und ist daher ein wertvolles Instrument für die Behandlungsplanung, die Beratung von Patienten und Angehörigen sowie den Vergleich von Behandlungsergebnissen.