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Erschienen in: Der Ophthalmologe 5/2017

03.02.2017 | Originalien

Prognostische Aussagekraft der Tränenwegsdiagnostik nach Intubatentfernung

Retrospektive Analyse des Rezidivrisikos im ersten postoperativen Jahr nach transkanalikulärer Tränenwegschirurgie mit Silikonschlauchintubation

verfasst von: M. Böhm, J. Heichel, T. Bredehorn-Mayr, C. Lautenschläger, H.-G. Struck

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 5/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund und Zielstellung

Die transkanalikuläre Operation (OP) der ableitenden Tränenwege (TNW) mit nachfolgender Silikonschlauchintubation hat in den letzten 2 Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ziel der Arbeit war es zu klären, ob sich anhand des Ergebnisses der postoperativen (po.) Prüfung der Spülbarkeit der ableitenden TNW sowie des Spontanabflusses der Tränenflüssigkeit unmittelbar nach Intubatentfernung das Rezidivrisiko im ersten po. Jahr vorhersagen lässt.

Methodik

Durch retrospektive Auswertung unseres transkanalikulär operierten Patientengutes von Januar 2001 bis August 2008 konnten 110 po. TNW-Spülungen und 183 Prüfungen des po. Spontanabflusses erfasst werden. Der Einsatz dieser Testverfahren war hierbei von der subjektiven Entscheidung des Untersuchers abhängig. Anhand prognostischer Parameter (Bestimmung des positiven [PPW] und negativen prädiktiven Wertes [NPW]) und einer Rezidivfreiheitsanalyse mittels Kaplan-Meier-Schätzer sowie eines Cox-Regressionsmodells wurde die Rezidivprognose beider genannter Verfahren ermittelt. Der Betrachtungszeitraum wurde hierbei auf 12 Monate po. begrenzt. Die Definition eines Rezidivereignisses orientierte sich überwiegend an der mittels Fragebogen eruierten Patientenzufriedenheit bzw. Beschwerdefreiheit.

Ergebnisse

Die po. Prüfung der Spülbarkeit der TNW erreichte einen PPW von 92,31 % und stellt somit ein geeignetes Instrument zur Abschätzung des Rezidivrisikos innerhalb eines Jahres dar. Für die Prüfung des Spontanabflusses konnte ein PPW von 63,33 % ermittelt werden.

Diskussion und Schlussfolgerungen

Aufgrund der nachgewiesenen prognostischen Aussagekraft bezüglich des Rezidivrisikos sollten TNW-Spülung und Prüfung des Spontanabflusses der Tränenflüssigkeit standardisiert in die po. Nachbetreuung integriert werden. Hierdurch wird der Patient frühzeitig über das zu erwartende Rezidivrisiko informiert.
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Metadaten
Titel
Prognostische Aussagekraft der Tränenwegsdiagnostik nach Intubatentfernung
Retrospektive Analyse des Rezidivrisikos im ersten postoperativen Jahr nach transkanalikulärer Tränenwegschirurgie mit Silikonschlauchintubation
verfasst von
M. Böhm
J. Heichel
T. Bredehorn-Mayr
C. Lautenschläger
H.-G. Struck
Publikationsdatum
03.02.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 5/2017
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-017-0441-y

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