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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

27. Proktologische Erkrankungen in der Schwangerschaft und im Wochenbett

verfasst von : Dr. med. H. Loch

Erschienen in: Proktologische Diagnostik

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Proktologische Erkrankungen in der Schwangerschaft und postpartal sind keine Seltenheit: Die Zahlenangaben schwanken zwischen 45 und 68 % (Abramowitz u. Batalan 2003; Bussen et al. 2008) Qualitätsgesicherte Prävalenzstudien liegen jedoch nicht vor. Ursache für die erhöhte Häufigkeit sind verschiedene physiologische Veränderungen des mütterlichen Organismus, die das Auftreten von proktologischen Erkrankungen begünstigen. Beginnend in der 6. Schwangerschaftswoche kommt es zu einem Anstieg des Blutvolumens mit einer kontinuierlichen Zunahme um 40–50 %. Gleichzeitig steigt das Herzzeitvolumen. Das Maximum ist erreicht in der 24. Schwangerschaftswoche. Dies bewirkt eine Zunahme des Flusses in den uteroplazentaren Gefäßen. Der erhöhte Einstrom und Druck im Bereich der Beckenvenen wird zu einem Abstromhindernis aus den unteren Extremitäten. Der Druck erhöht sich von 8 cm H2O bis auf 24 cm H2O. Im Beckenbereich bilden sich ödeme. Dazu kommt der Druck des sich vergrößernden Uterus auf den Beckenboden und später die mechanische Belastung durch die Geburt. Alle diese Faktoren lassen den Druck in den rektalen Kollateralvenen ansteigen. Hormonelle Ver änderungen vermindern zudem die Wandspannung der Gefäßwände im Plexus haemorrhoidalis. Das ansteigende Körpergewicht führt zu einer Minderbeweglichkeit und verstärkt die Obstipationsneigung. Weiterhin kommt es zu immunologischen und metabolischen Veränderungen (Schaefer et al. 2011; Wildt u. Grubinger 2006).
Literatur
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Metadaten
Titel
Proktologische Erkrankungen in der Schwangerschaft und im Wochenbett
verfasst von
Dr. med. H. Loch
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-47262-0_27

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