CCP (Casein Phosphopeptide)-ACP(Amorphous Calcium Phosphate)-Pasten werden zur Nachreifung und Desensibilisierung überempfindlicher Molaren mit MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) empfohlen. Die Einwirkungszeit und Konzentration einer CCP-ACP-Paste auf der Zahnoberfläche ist allerdings beim Auftragen mittels Zahnbürste oder als Salbe systembedingt kurz. Laborbasierte Studien zeigten, dass eine intensive kurzzeitige Applikation der Pasten bereits nach kurzer Einwirkzeit zu einer Erhöhung des Mineralisationsgrades an MIH-affektiertem Schmelz führen kann. Vor diesem Hintergrund sollte mit den vorliegenden Fallberichten geprüft werden, ob eine kurzzeitige lokale Applikation des Präparats in veränderter Darreichungsform zu einer Reduktion der Hypersensitivität an MIH-Molaren führen kann. Um die Einwirkzeiten von CCP-ACP-Pasten auf der Zahnoberfläche zu verlängern, wurde mithilfe einer Magistralrezeptur ein Pilotversuch zur Anwendung des Präparats als ein sog. "CCP-ACP-Pflaster" durchgeführt. Der vorliegende Beitrag beschreibt exemplarisch die verschiedenen Anwendungen. Es zeigte sich eine Reduktion der Hypersensitivität der MIH-Zähne bereits nach kurzer Anwendungsdauer. Weitere In-vitro- und In-vivo-Studien sollten klären, ob sich der positive Effekt des Verfahrens wissenschaftlich klinisch bestätigen lässt.