Erschienen in:
31.01.2021 | Prostatakarzinom | Übersichten
Apps und webbasierte Interventionen in der Prostatakrebsnachsorge – ein Scoping Review
verfasst von:
Dr. med. S. C. Pornak, A. Papachrysanthou, B. Lehr
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Männer mit Prostatakrebs in der Nachsorge können durch Therapienebenwirkungen und psychosoziale Belastungen beeinträchtigt sein. Diese werden nicht immer erkannt, sodass passende Therapie- und Hilfsangebote ausbleiben. Aktuelle Studien sehen ein Potenzial für die Verbesserung der Versorgung durch digitale Technologien wie Smartphone-Apps.
Ziel
Im Rahmen eines Scoping Review sollen die Effekte von Apps für das Assessment von Therapienebenwirkungen und psychosozialen Belastungen, die Bereitstellung von individualisierten Patienteninformationen und das Management der Prostatakrebsnachsorge auf das Patienten-Outcome untersucht werden. Zudem werden die Nutzerakzeptanz sowie Empfehlungen für Implementierung und Evaluation herausgearbeitet.
Methoden
In den Datenbanken MEDLINE, Web of Science, PsycInfo, Cochrane Library, ScienceDirect, PSYNDEX, wiso und SpringerLink wurden quantitative und qualitative Primärstudien aus dem Zeitraum 2005 bis August 2020 recherchiert.
Ergebnisse
In die Literaturübersicht wurden 22 Studien eingeschlossen. Durch den Einsatz von Apps und webbasierten Interventionen konnte ein Rückgang von körperlichen Symptomen und psychosozialen Belastungen sowie eine verbesserte Partizipation an der Behandlung erreicht werden. Die Nutzerakzeptanz war überwiegend gut, wobei es auch einen größeren Anteil von Nicht-Nutzern gab.
Diskussion
Apps und webbasierte Interventionen können eine wirksame Ergänzung der Versorgung darstellen, v. a. wenn diese an die individuellen Bedürfnisse der Patienten angepasst werden. Es fehlt noch an robuster Evidenz. Größer angelegte randomisierte kontrollierte Studien sind nötig, insbesondere auch im deutschen Versorgungskontext.