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Erschienen in: Die Urologie 4/2021

05.03.2021 | Brachytherapie | Leitthema

Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses bei unzureichender Datenlage

Entscheidungsoptionen bei neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden

verfasst von: Dr. R. C. Lorenz, D. Lerch, PD Dr. M. Perleth, Dr. M. Lelgemann

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 4/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Entsprechend gesetzlicher Vorgaben entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über die Aufnahme neuer Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden in den GKV-Leistungskatalog (Gesetzliche Krankenversicherung) auf Grundlage der bestverfügbaren Evidenz. Sofern der Nutzen hinreichend sicher belegt ist, kann eine neue Methode in den Leistungskatalog aufgenommen werden, andernfalls ist eine Erprobungsstudie durchzuführen.

Fragestellung

Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Entscheidungsoptionen des G‑BA auch bei unzureichender Evidenzlage für den Bereich Urologie.

Material und Methoden

Auf der Homepage des G‑BA wurde eine Recherche nach den Beschlüssen zu Beratungsverfahren im Bereich Urologie der letzten 10 Jahre durchgeführt. Es werden die jeweiligen Beschlüsse im Lichte der jeweils verfügbaren Entscheidungsoptionen dargestellt.

Ergebnisse

Am Beispiel der Beratungen zur LDR-Brachytherapie („low dose rate“) beim lokal begrenzten Prostatakarzinom wird das jahrelange, letztlich vergebliche Bemühen um eine Verbesserung der Evidenzlage für eine innovative Methode dargestellt.

Diskussion

Im Vergleich zur Entwicklung von Leitlinien kann beispielsweise der G‑BA nur Ja/nein-Entscheidungen treffen und muss dafür die vorgefundene, oft unzureichende Datenlage akzeptieren, oder (muss) versuchen, die Datenlage durch die Initiierung einer eigenen Studie zu verbessern. Letzteres ist besonders schwierig, wenn es sich um bereits in der Praxis etablierte Methoden handelt. Eine besondere Herausforderung stellen neue, besonders invasive Methoden im Krankenhausbereich dar, die vom G‑BA bewertet und ggf. erprobt werden müssen. Inwiefern das gelingt, ist derzeit noch nicht absehbar.
Literatur
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Zurück zum Zitat Albers P (2016) Was ist für die Zukunft abzuleiten? Dtsch Arztebl 113:2318–2319 Albers P (2016) Was ist für die Zukunft abzuleiten? Dtsch Arztebl 113:2318–2319
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Zurück zum Zitat Gottberg A, Bühler D, Egger B (2021) Der Gemeinsame Bundesausschuss als Motor für die Initiierung klinischer Studien? Eine kritische Analyse. Gesundh Sozialpolitik 74:14–20CrossRef Gottberg A, Bühler D, Egger B (2021) Der Gemeinsame Bundesausschuss als Motor für die Initiierung klinischer Studien? Eine kritische Analyse. Gesundh Sozialpolitik 74:14–20CrossRef
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Zurück zum Zitat Gottberg A, Wiegel T, Stöckle M (2013) Klarheit für Wahl der geeigneten Therapie schaffen. Dtsch Arztebl 110:877–878 Gottberg A, Wiegel T, Stöckle M (2013) Klarheit für Wahl der geeigneten Therapie schaffen. Dtsch Arztebl 110:877–878
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Zurück zum Zitat Wiegel T, Albers P, Bussar-Maatz R et al (2013) PREFERE—the German prostatic cancer study: questions and claims surrounding study initiation in January 2013. Urologe A 52:576–579CrossRef Wiegel T, Albers P, Bussar-Maatz R et al (2013) PREFERE—the German prostatic cancer study: questions and claims surrounding study initiation in January 2013. Urologe A 52:576–579CrossRef
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Zurück zum Zitat Zylka-Menhorn V (2016) Statt Meilenstein ein Desaster. Dtsch Arztebl 113:2314–2316 Zylka-Menhorn V (2016) Statt Meilenstein ein Desaster. Dtsch Arztebl 113:2314–2316
Metadaten
Titel
Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses bei unzureichender Datenlage
Entscheidungsoptionen bei neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
verfasst von
Dr. R. C. Lorenz
D. Lerch
PD Dr. M. Perleth
Dr. M. Lelgemann
Publikationsdatum
05.03.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 4/2021
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-021-01481-0

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