26.11.2021 | Prostatakarzinom | Leitthema
Die Therapie des primär oligometastasierten Prostatakarzinoms
verfasst von:
Dr. S. Scharl, B. Hadaschik, T. Wiegel, C. Thomas
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Multimodale Therapieansätze gewinnen in der Behandlung von Prostatakarzinompatienten (PCA-) mit primärer Oligometastasierung vermehrt an Bedeutung. Randomisierte Studien zeigen, dass durch die Kombination einer Lokal- und Systemtherapie bei diesem Patientenkollektiv Überlebensvorteile gegenüber der alleinigen Systemtherapie erzielt werden können.
Ziel der Arbeit
Die aktuelle Datenlage zur Behandlung des oligometastasierten PCA wird analysiert.
Material und Methoden
Die aktuelle Studienlage zu Systemtherapie und Lokaltherapie des primär metastasierten PCA wird zusammengefasst und diskutiert.
Ergebnisse
Die Standardtherapie im oligometastasierten Stadium bleibt die Systemtherapie. Darüber hinaus wird bei Patienten mit geringer Metastasenlast eine Bestrahlung der Prostata empfohlen, nachdem diese in einer randomiserten Phase-III-Studie zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens führte. Größere Fallserien deuten darauf hin, dass auch durch die radikale Prostatektomie onkologische Endpunkte verbessert werden können. Die Ergebnisse prospektiver Phase-II-Studien an metachron metastasierten Patienten liefern zudem Hinweise darauf, dass durch eine lokal ablative Strahlentherapie einzelner Metastasen das progressionsfreie Überleben verbessert werden kann. Der Stellenwert dieses Ansatzes bei primär metastasierten Patienten ist jedoch ebenso unklar wie der einer Dreifachkombination aus Lokaltherapie und erweiterter Systembehandlung.
Schlussfolgerung
Zusätzlich zur Systembehandlung stellt die Bestrahlung der Prostata im oligometastasierten Stadium mit niedriger Tumorlast einen neuen Standard dar.