Erschienen in:
01.02.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Prostatitissyndrom
Pragmatische Diagnose und Therapie
verfasst von:
PD Dr. Florian M.E. Wagenlehner, H. Schneider, W. Weidner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Das Prostatitissyndrom ist eine multifaktorielle Erkrankung mit weitgehend unbekannter Ätiologie. Völlig unterschiedliche Behandlungskonzepte kommen deshalb zum Einsatz. Entsprechend der neuen NIH-Klassifikation werden pathogene Erreger nur bei der akuten und chronischen bakteriellen Prostatitis ursächlich nachgewiesen. Eine ausreichend lange Antibiotikatherapie, vornehmlich mit Fluorchinolonen, wird dann empfohlen. Die meisten Patienten leiden an einem chronischen Beckenschmerzsyndrom, das in eine entzündliche und eine nichtentzündliche Form unterteilt wird. Ob bei der entzündlichen Form eine Infektion ursächlich ist, ist unklar. Eine probatorische Antibiotikatherapie ist deshalb in der Wirkung umstritten. Bei nachgewiesener oder angenommener funktioneller subvesikaler Obstruktion werden α-Rezeptorenblocker empfohlen. Begleitend sollte eine symptomatische, gegen den Beckenschmerz gerichtete Therapie durchgeführt werden. Es ist wichtig, dass der Patient über die Problematik der Diagnose und die Limitierung des Therapieerfolges aufgeklärt ist.