Erschienen in:
01.05.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Prothetische Versorgung der proximalen Femurfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. F. Bonnaire, T. Lein, T. Hohaus, A. Weber
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Die operative Behandlung von proximalen Femurfrakturen durch endoprothetischen Total- oder Teilersatz des Hüftgelenks ist eine etablierte Standardmethode. Unbestrittene Indikationen sind stärker dislozierte mediale Schenkelhalsfrakturen des alten Menschen, Frakturen mit vorbestehender Koxarthrose und ausgeprägter Osteoporose. Durch verbessertes perioperatives Management und schonende Anästhesieverfahren wurde die perioperative Mortalität trotz zunehmenden Alters der Patienten und zunehmender Komorbidität in den letzten 40 Jahren von nahezu 50% auf 11,5% reduziert. Zur Routineversorgung stehen die bipolare Endoprothese ohne Ersatz der Azetabulumgelenkfläche und die Totalendoprothesen bei degenerativer Miterkrankung des Azetabulums zur Verfügung. Der alleinige Hüftkopfersatz durch einfache Hüftkopfprothese ist Ausnahmen vorbehalten. Für den langfristigen Erfolg der Operation sind sorgfältige Operationsplanung und Auswahl des geeigneten Implantats, dessen optimale Fixation im Knochen, Vermeidung intraoperativer Komplikationen und Wiederherstellung der anatomischen Landmarken wesentlich. Trotz hohem Standard der Endoprothetik in Deutschland sind die Ergebnisse im internationalen Vergleich noch verbesserungsfähig. Gelenk und Knochen erhaltende Maßnahmen, Sturzprophylaxe und leitliniengerechte Osteoporosetherapie sind wichtige Prophylaxemaßnahmen zur Prävention späterer Komplikationen.