Protokollbiopsie nach Nierentransplantation

Protokollbiopsien nach Nierentransplantation haben in den letzten Jahren eine zunehmende Verbreitung gefunden. Den Risiken einer zusätzlichen Biopsie ohne klinische Indikation steht der Nutzen des frühzeitigen Erkennens subklinisch ablaufender Krankheitsprozesse gegenüber. Umfangreiche Daten von mehreren Protokollbiopsieprogrammen implizieren, dass früh nach Transplantation subklinisch ablaufende immunologische und nichtimmunologische Schädigungsprozesse mit dem späteren Auftreten von chronisch-irreversiblen Transplantatschäden assoziiert sind. Dies trifft vor allem auf immunologische Hochrisikopatienten zu. Basierend auf diesen Erkenntnissen muss nun klinisch die Hypothese validiert werden, dass eine frühzeitige adäquate Therapie dieser subklinischen Schädigungen zu einer Verbesserung der Langzeitfunktion nach Nierentransplantation beiträgt. Protokollbiopsien sind hierfür ein essenzielles Instrument.