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Erschienen in: Der Urologe 6/2018

18.04.2018 | IGeL | Originalien

Praxis der Früherkennung des Prostatakarzinoms

Deskriptive Erhebung im Vorfeld der PSAInForm-Studie

verfasst von: A. Simbrich, A. Semjonow, N. Donner-Banzhoff, H.-W. Hense

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 6/2018

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Zusammenfassung

Hintergrund

In der randomisierten und kontrollierten PSAInForm-Studie soll der Effekt einer computergestützten Entscheidungshilfe untersucht werden, die Männer der Altersgruppe 55 bis 69 Jahre über Vor- und Nachteile des PSA-Tests informiert. Im Vorfeld dieser Studie wurde die Versorgungssituation der PSA-Testung im Regierungsbezirk (RB) Münster erfasst.

Material und Methoden

Mit aggregierten Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe wurden die Häufigkeiten von Krebsfrüherkennung, kurativ indizierter PSA-Bestimmung und Prostatabiopsie im RB Münster ermittelt. Mit anonymisierten Routinedaten aus drei Großlaboren wurde die Häufigkeit der von Haus- und Allgemeinärzten und Urologen durchgeführten PSA-Messungen bestimmt und ihre Verteilung auf die drei Abrechnungsarten GKV, individuelle Gesundheitsleistung und Privatrechnung untersucht.

Ergebnisse

Von über 50.000 PSA-Messungen konnte bei knapp der Hälfte die Abrechnungsart bestimmt werden; beim Rest war nur eine Trennung in GKV- und Nicht-GKV-Leistung möglich. Der Anteil von PSA-Bestimmungen, die nicht als kurativ indizierte GKV-Leistungen erfolgten, lag in jeder Altersgruppe >50 %; er war bei Männern unter 55 Jahren am höchsten und sank deutlich mit dem Alter ab. Mehr als die Hälfte der PSA-Bestimmungen, die einem opportunistischen Screening zuzuordnen waren, fanden außerhalb der Altersgruppe 55 bis 69 Jahre statt.

Diskussion

Der Anteil von PSA-Bestimmungen, die nicht als GKV-Leistung erfolgten, betrug in allgemeinärztlichen Praxen >80 %, in urologischen Praxen etwa 60 %. Mit dem Alter sanken diese Anteile deutlich ab. Die meisten PSA-Bestimmungen fanden außerhalb der Altersgruppe statt, die nach den Resultaten der europäischen Früherkennungsstudie ERSPC als Zielgruppe für ein effektives PSA-Screening gelten könnte.
Literatur
1.
8.
Zurück zum Zitat Zok K (2010) Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis. Ergebnisse einer Repräsentativ-Umfrage. WIdO Monit 7:1–8 Zok K (2010) Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis. Ergebnisse einer Repräsentativ-Umfrage. WIdO Monit 7:1–8
Metadaten
Titel
Praxis der Früherkennung des Prostatakarzinoms
Deskriptive Erhebung im Vorfeld der PSAInForm-Studie
verfasst von
A. Simbrich
A. Semjonow
N. Donner-Banzhoff
H.-W. Hense
Publikationsdatum
18.04.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 6/2018
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-018-0644-0

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