Die Behandlung von Densfrakturen des geriatrischen Patienten – insbesondere vom Typ II – ist weiterhin umstritten. Bei biologisch jungen Patienten deuten Studien auf Vorteile der operativen Versorgung hinsichtlich der Mortalität hin. Bei geriatrischen Patienten zeigt sich dieser Vorteil nicht. Während die Mortalität bei Patienten im Alter von 65 bis 80 Jahren nach konservativer Behandlung höher zu sein scheint, gibt es Studien, die bei Patienten ab 80 Jahren keine Unterschiede in der Mortalität feststellen und sogar Vorteile der konservativen Therapie in dieser Altersgruppe sehen. Die Komplikationsraten beim operativen und beim konservativen Vorgehen sind vergleichbar. Zwar ist die konservative Therapie mit einer höheren Pseudarthroserate verbunden, aber die Ausheilung in einer „straffen“ Pseudarthrose ist mit einem guten klinischen Ergebnis assoziiert und kann als Therapieerfolg gewertet werden. Das zentrale Problem der derzeit verfügbaren Literatur, einschließlich der vorliegenden prospektiven, aber nicht randomisierten Daten, besteht in einem Selektionsbias. Dieser schränkt die Vergleichbarkeit der analysierten Patientenkohorten deutlich ein. Bislang konnte keine eindeutige Überlegenheit einer der beiden Therapieformen nachgewiesen werden. Daher behält die konservative Therapie ihren Stellenwert im geriatrischen Patientenkollektiv, und die Mehrheit dieser Patienten erreicht unter konservativer Therapie ein sehr gutes funktionelles Ergebnis.