Erschienen in:
13.09.2017 | Arterielle Hypertonie | Video plus
Indikation und Technik der transkonjunktivalen Optikusscheidenfensterung
Videobeitrag
verfasst von:
Prof. Dr. W. A. Lagrèze, FEBO, N. Gross, J. Biermann, L. Joachimsen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Das primär chirurgische Vorgehen zur Senkung eines chronisch erhöhten Hirndrucks bei Pseudotumor-cerebri-Syndrom ist ein ventrikulärer Shunt. Wenn jedoch die ophthalmologischen Symptome gegenüber den neurologischen im Vordergrund stehen oder gar keine neurologischen Beschwerden bestehen, kann die Optikusscheidenfensterung zur Druckentlastung des retrobulbären Sehnervs bei visusbedrohender Stauungspapille im Rahmen eines Pseudotumor-cerebri-Syndroms eine wertvolle Option sein.
Methode
In dieser Arbeit werden die Indikation, Technik und Ergebnisse der Optikusscheidenfensterung im Vergleich zu konkurrierenden Verfahren zusammengefasst. Es erfolgten eine systematische Literaturrecherche, eine Analyse des eigenen Krankenguts und Dokumentation der eigenen Operationstechnik.
Operationstechnik
Nach medialer, transkonjunktivaler Orbitotomie wird temporär der M. rectus medialis abgesetzt und das Auge durch Traktionsnähte stark abduziert. Unter dem Operationsmikroskop wird der Sehnerv mithilfe spezieller Spatel dargestellt und die Optikusscheide mit einem Mikroskalpell gefenstert. Die Operationstechnik ist als Video online zu diesem Beitrag verfügbar.
Schlussfolgerung
Die anteriore transkonjunktivale Optikusscheidenfensterung ist eine relativ sichere chirurgische Methode bei drohendem Funktionsverlust des Auges aufgrund eines Pseudotumor-cerebri-Syndroms. Sie ist in ausgewählten Fällen eine wertvolle Alternative zu ventrikuloperitonealen/atrialen Shunts oder venösen Stents.