Erschienen in:
01.01.2015 | Historisches
Psychiatrie und NS-Euthanasie
Fakten, transgenerationale Auswirkungen und Angehörigenarbeit in Kärnten, Österreich
verfasst von:
Dr. H. Oberlerchner, H. Stromberger
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 1/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ziel
Dieser Beitrag skizziert den aktuellen Stand der Beforschung des Schicksals psychisch kranker Menschen an der psychiatrischen Abteilung des Klinikums Klagenfurt am Wörthersee während des Nationalsozialismus. Sterilisationen basierend auf dem Erbgesundheitsgesetz, Deportationen ins Schloss Hartheim bei Linz, aber auch Transporte nach Klagenfurt und Tötungen in Krankenhausabteilungen sind dokumentiert. Dieses Wissen soll an die Angehörigen von Opfern weitergegeben werden.
Methode
Durch vielfältige Öffentlichkeitsarbeit ermuntert nehmen Angehörige von Opfern der NS-Euthanasie mit der Abteilung Kontakt auf, um die Familiengeheimnisse zu lüften. Berührende Gespräche zur Familienrekonstruktion finden statt.
Ergebnisse
Seit dem 01.01.2011 werden die kontaktierenden Angehörigen, deren Motive und die Gespräche systematisch erfasst. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt eine erste Charakterisierung dieses Personenkreises.
Schlussfolgerung
Dieses Vorgehen der rekonstruktiven Biographiearbeit gemeinsam mit den Angehörigen von Opfern der NS-Euthanasie soll demonstrieren, wie Trauerprozesse von psychiatrischen Abteilungen aus proaktiv gestaltet werden können.