Erschienen in:
17.05.2020 | Pflege | Psychotherapie aktuell
Stationäre Psychosomatik in Zeiten des Coronavirus
verfasst von:
Prof. Dr. med. Thomas H. Loew, Dr. Maximilian Krinninger, Dr. med. Christian Kettler
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Die aktuelle Coronavirus-Pandemie stellt psychosomatische Kliniken vor neue Herausforderungen. Damit auch niedergelassene Psychotherapeuten sich für ihre Patientinnen und Patienten ein Bild machen können, wurden im Folgenden zentrale hygienische Aspekte aufbereitet. Drei grundsätzliche Versorgungsmuster und Angebote der Einrichtungen können unterschieden werden: Umwidmung, schrittweise Räumung und Stand-by für die Umwidmung sowie Fortsetzung des Betriebs unter seuchenmedizinischen Rahmenbedingungen. Inhaltlich werden folgende Themen relevant: Beratungsbedarf in Sachen Angst vor dem Coronavirus sowie zwischenmenschliche psychische und psychosomatische Probleme im Zuge der notwendigen sozialen Distanz, Versorgung insbesondere bei prekären Wohnsituationen, veränderte Kommunikationsstrukturen (Telefon, Videosprechstunde) und Betreuung der mit dem Thema „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) Beschäftigten. Alle Patientinnen und Patienten durchlaufen vor der Aufnahme einen klinischen und virologischen Diagnoseprozess und werden, evtl. unter Quarantänebedingungen beginnend, psychosomatisch-psychotherapeutisch stationär versorgt. Abschließend wird dargestellt, was den Patientinnen und Patienten mithilfe eines einfachen Merkschemas mitgeteilt wird: Abstand (mindestens 2 m), Abreibung (oft und wenigstens 20 s lang Händewaschen mit Seife), Ausweichen (freundliches Aneinander-vorbei-Gehen), alternative Kommunikation, Aussetzen (es geht auch ohne Shopping), Abwischen (regelmäßig alle Flächen, durch das Reinigungspersonal, aber auch Tablet und Handy durch die Patientin oder den Patienten) und möglichst außen bewegen, allein oder zusammensitzen (mit Sicherheitsabstand). Das psychosomatische Angebot wurden entsprechend umgewandelt.