30.08.2018 | Psychiatrie und Psychosomatik | Originalien
Wirksamkeit des Präventionsprogramms „Keiner fällt durchs Netz“
verfasst von:
Anna Sidor, Cristina Fischer, Oliver Evers, Svenja Taubner
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schwierige Kindheitsbedingungen können die emotionale, kognitive und soziale Entwicklung eines Menschen in vielfältiger Weise einschränken. Die Angebote der Frühen Hilfen zielen darauf ab, Familien in der kritischen Phase des Übergangs zur Elternschaft zu unterstützen.
Ziel der Arbeit
Die Wirksamkeit des Präventionsprogramms „Keiner fällt durchs Netz“ (KfdN) zur Unterstützung risikobelasteter Familien sollte evaluiert werden.
Material und Methoden
Die Stichprobe, bestehend aus 150 risikobelasteten Müttern und Kindern, die am KfdN-Projekt teilnahmen, sowie 152 risikobelasteten Dyaden aus Kontrollfamilien, wurde zu 5 Messzeitpunkten untersucht.
Ergebnisse
Es zeigte sich ein positiver Interventionseffekt auf die soziale Entwicklung der Kinder. Die KfdN-Mütter schätzten ihre Kinder als weniger „schwierig“ ein, und die mütterliche Einschätzung der Interaktionsdysfunktionalität nahm ab. Langfristig zeigten sich in der Einjahres- und Zweijahreskatamnese positive Effekte bezüglich der mütterlichen Einschätzung des Kindes als „schwierig“ und auf das mütterliche Erziehungsverhalten.
Schlussfolgerung
Die Arbeit der KfdN-Familienhebammen hatte positive Effekte sowohl auf die kindliche Entwicklung als auch langfristig auf die mütterliche Wahrnehmung des Kindes und ihr Erziehungsverhalten.