Psychoanalytische Supervision der Behandlung von suizidalen Patienten

Psychoanalytische Psychotherapie ist eine effektive Behandlung für suizidale Patienten. Sie kann jedoch für junge Therapeuten einschüchternd und für erfahrene Kliniker herausfordernd sein. Psychoanalytische Psychotherapeuten sind mit komplexen Übertragung-Gegenübertragung-Problemen und mit der Bedrohung durch potenziell tödliche Gewalt konfrontiert. Sachkundige und unterstützende Supervision kann ängstlichen Therapeuten helfen, sicherer im therapeutischen Handeln zu werden. Erfahrene Therapeuten können auch von der Supervision profitieren, indem sie die feindselige und hoffnungslose Kommunikation des Patienten verstehen und durcharbeiten. Die Supervisionserfahrung erfordert die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer sicheren Lernumgebung, die dem Supervisanden einen Raum des Nachdenkens bietet. Auf diese Weise kann die Erfahrung der Arbeit mit dem suizidalen Patienten aufgenommen und in das therapeutische Handeln integriert werden. Supervision ermöglicht auch eine Überprüfung von psychotherapeutischen Interaktionen und Interventionen, um dem Agieren einer Gegenübertragung von Hoffnungslosigkeit durch destruktive Kommunikation entgegenzuwirken. Der Prozess der Supervision ist komplex und wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter der Psychopathologie und der Psychodynamik der Suizidalität des Patienten, der Ausbildung und dem Stil des Supervisors sowie der Übereinstimmung der Akteure der Supervision. Diese Arbeit untersucht die Supervision der psychodynamischen Psychotherapie von suizidalen Patienten, die interkulturellen Merkmale des Lernens und die Erfahrung der gegenseitigen Supervision (Intervision) am Beispiel der gemeinsamen Supervision mit Kollegen des Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete (TZS) an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf.