Erschienen in:
01.07.2013 | Originalien
Psychologische Interventionen bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko
verfasst von:
Dipl.-Psych. Hendrik Müller, Andreas Bechdolf
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Mit der indizierten Prävention bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko verbindet sich die Hoffnung, eine manifeste psychotische Erkrankung hinauszuzögern oder sogar den Übergang in das Vollbild der Erkrankung zu verhindern. Aber auch die Remission der Risikosymptomatik, das psychosoziale Funktionsniveau und die Lebensqualität sind weitere Zielgrößen. Kognitive Verhaltenstherapie kann zurzeit als der am besten evaluierte und statistisch abgesicherte Einzeltherapieansatz bezüglich der Psychoseprävention gelten. Grundsätzlich ist die Behandlung von Personen mit erhöhtem Psychoserisiko mit dem Risiko verbunden, fälschlich-identifizierte Personen potenziellen Nebenwirkungen auszusetzen. Daher sollte immer die Behandlung mit dem besten Risiko-Nutzen-Verhältnis gewählt werden. Folglich sollte vor einer intensiveren Behandlung zunächst das Monitoring in Früherkennungszentren, gefolgt von einer angepassten Psychoedukation erwogen werden. Die Datenlage im Hinblick auf die Psychoedukation von Risikopersonen ist zwar ermutigend, aber noch nicht ausreichend. Methodische Aspekte, Schwerpunkte und Unterschiede in den evaluierten Ansätzen werden diskutiert.