Erschienen in:
06.09.2022 | Psychoonkologie | Topic
Langzeitfolgen der Akuten Myeloischen Leukämie und ihrer Behandlung
Sind die aktuellen Nachsorgeempfehlungen ausreichend?
verfasst von:
Anna S. Moret, Dennis Görlich, Maria C. Sauerland, Klaus H. Metzeler, Eva Telzerow
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 9/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch modernere Behandlungsoptionen hat sich die Prognose der akuten myeloischen Leukämie (AML) verbessert. Dadurch gewinnen Spätfolgen der Erkrankung und ihrer Behandlung immer mehr an Bedeutung. Zurzeit ist keine umfassende Nachsorgeempfehlung verfügbar, da die Datengewinnung unter anderem durch die relative Seltenheit der Erkrankung erschwert wird.
Ergebnisse
Aus Untersuchungen von Langzeitüberlebenden verschiedener anderer Tumorentitäten sind bereits häufig auftretende gesundheitliche Spätfolgen und Problembereiche bekannt. Einige davon konnten auch bei AML-Überlebenden identifiziert werden. Aus psychosozialer Sicht können basierend auf den vorhandenen Daten eine erhöhte Prävalenz von Depression, Angst und Fatigue sowie vermehrte finanzielle Sorgen beobachtet werden. Zudem ist das Risiko für verschiedene somatische Komorbiditäten wie kardiovaskuläre Erkrankungen und Sekundärmalignome bei AML-Langzeitüberlebenden erhöht.
Schlussfolgerung
Ergänzend zu regelmäßigen Kontrollen des Remissionsstatus sollten bei der Behandlung von Langzeitüberlebenden einer AML auch psychosoziale und somatische Begleit- und Folgeerkrankungen in der Nachsorge berücksichtigt werden. Außerdem sollte eine Ausweitung des intensiven Nachsorgeintervalls länger als fünf Jahre seit der Erstdiagnose erwogen werden. Weitere Studien zu Langzeitfolgen der Erkrankung sind zur Optimierung der Nachsorge von ehemaligen AML-Patienten nötig.