Erschienen in:
26.02.2020 | Psychopharmakotherapie | CME
Psychische Gesundheit bei Personen mit Intelligenzminderung
verfasst von:
Prof. Dr. sc. hum. Dipl.-Psych. Matthias Schützwohl, PD Dr. med. Tanja Sappok
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Menschen mit Intelligenzminderung (IM) erkranken signifikant häufiger als die Allgemeinbevölkerung an psychischen Störungen. Zudem zeigen sie häufig Verhaltensauffälligkeiten, die ebenfalls einen psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungsbedarf implizieren. Dieser erfordert angesichts der Einschränkungen der Kognition und der damit verbundenen Schwierigkeiten in der Anamnese- und Befunderhebung sowie häufiger körperlicher Komorbiditäten und seltener Erkrankungen ein spezifisches Fachwissen. Zur zielgruppenspezifischen Diagnostik liegen Erhebungsverfahren zur Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit und der emotionalen Entwicklung ebenso vor wie zur strukturierten Erfassung von Psychopathologie und Verhaltensauffälligkeiten. Es existieren zudem Alternativen zur operationalisierten Diagnostik nach DSM oder ICD, die speziell bei Menschen mit mittelgradiger oder schwerer IM Anwendung finden sollten. Leitlinien zur Psychopharmakotherapie und adaptierte psychotherapeutische Manuale ermöglichen die zielgruppenspezifische Behandlung.