Erschienen in:
23.02.2018 | Psychoonkologie | Leitthema
Psychosoziale Auswirkungen bei Patienten mit Peniskarzinom
Ein systematischer Überblick
verfasst von:
Dr. D. L. Dräger, M.A., Dr. S. Milerski, Prof. Dr. K. D. Sievert, Prof. Dr. O. W. Hakenberg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die psychische Belastung von Männern mit Peniskarzinom ergibt sich aus der Krebsdiagnose an sich und den Behandlungsfolgen. Darüber hinaus kommt es zu einer krebsspezifischen Belastung. Bei lokalisierten Tumorstadien und bei begrenzter regionärer Lymphknotenmetastasierung besteht die Chance, geheilt zu werden, erfordert jedoch eine Operation und häufig eine adjuvante Chemotherapie. Dieser Artikel gibt einen systematischen Überblick über die vorhandene Literatur.
Material und Methode
Es wurde eine kritische Datenbankrecherche via MEDLINE in Ovid von 1946 bis 11/2017, im Cochrane Central Register of Controlled Trials (CENTRAL) und im Web of Science von 1900 bis 2017 durchgeführt. Die elektronische Suche wurde durch Suche in World Health Organization International Clinical Trials Registry Platform Search Portal und ClinicalTrials.gov ergänzt. Die Referenzlisten der inkludierten Studien wurden manuell nach zusätzlichen Referenzen durchsucht.
Ergebnisse
Berücksichtigte Studien (n = 10) thematisierten die psychosozialen Auswirkungen einer Peniskarzinomerkrankung auf Lebensqualität und Sexualfunktion der Betroffenen. Aufgrund der Heterogenität der Studiendesigns war nur eine deskriptive Bewertung der Ergebnisse möglich. Defekte oder Verstümmelungen infolge von Peniskrebs verursachen bei vielen Patienten eine erhebliche psychische Belastung. Organerhaltende Interventionen haben einen positiven Einfluss auf Lebensqualität und Sexualfunktion.
Schlussfolgerung
Der Penis ist beim Mann Fokus der sexuellen Identität. Die Therapie des Peniskarzinoms verursacht den Patienten erheblichen Distress. Organerhaltende Therapien und rekonstruktive Operationen wirken sich positiv auf die Lebensqualität aus.