Erschienen in:
30.01.2018 | Systemische medikamentöse Therapie | Leitthema
Psychotherapie depressiver Störungen
Verfahren, Evidenz und Perspektiven
verfasst von:
R. Meister, A. Jansen, M. Berger, H. Baumeister, T. Bschor, T. Harfst, M. Hautzinger, L. Kriston, C. Kühner, H. Schauenburg, S. G. Schorr, F. Schneider, Prof. Dr. Dr. M. Härter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Depressive Störungen beeinträchtigen wie kaum eine andere Erkrankung in zentraler Weise das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl von Patienten. Neben der Pharmakotherapie gehört die Psychotherapie zu den primären Behandlungsstrategien bei depressiven Störungen.
Ziel der Arbeit
Ziel ist die Darstellung des aktuellen Wissens zu psychotherapeutischen Behandlungen bei depressiven Störungen.
Material und Methoden
Im Rahmen der 2015 durchgeführten Revision der aktuell gültigen S3- bzw. Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Unipolare Depression erfolgte eine systematische Evidenzrecherche. Die Ergebnisse zu verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren in Verbindung mit einem systematischen Rechercheupdate werden in komprimierter Form dargestellt.
Ergebnisse
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist das am häufigsten untersuchte Psychotherapieverfahren, ihre Wirksamkeit ist durch zahlreiche Studien belegt. Wirksamkeitsnachweise zur Behandlung depressiver Störungen liegen auch für die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die interpersonelle Therapie (IPT) vor, gefolgt von der systemischen Therapie und der Gesprächspsychotherapie (GPT); die Evidenz ist aber weniger robust.
Diskussion
Die Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen alleine oder in Kombination mit pharmakologischen Behandlungen kann als sehr gut gesichert betrachtet werden. Psychotherapie stellt einen zentralen Bestandteil der Behandlung depressiver Störungen dar.