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Erschienen in: Die Psychotherapie 5/2022

Open Access 21.06.2022 | Psychotherapie | Originalien

Bindung im Erwachsenenalter und körperliche Gesundheit

verfasst von: Philipp Göbel, Eva Flemming, Robert Mestel, Prof. Dr. Carsten Spitzer

Erschienen in: Die Psychotherapie | Ausgabe 5/2022

Zusammenfassung

Die hohe Relevanz früher Beziehungserfahrungen für die psychosoziale Entwicklung des Säuglings bzw. Kindes ist von der Bindungstheorie elaboriert und von der Bindungsforschung eindrucksvoll empirisch belegt worden. Auch die körperliche Reifung und Ausdifferenzierung biologischer Systeme werden von Beziehungserfahrungen geprägt. Gleichwohl ist der Zusammenhang zwischen Bindung und körperlicher Gesundheit bisher nur unzureichend untersucht, insbesondere nicht bei stationären Psychotherapiepatientinnen und Patienten. In dieser naturalistischen Beobachtungsstudie wurden Daten aus der Routinediagnostik von 6003 Patienten in stationärer Psychotherapie analysiert. Die partnerschaftsbezogenen Bindungsstrategien wurden mit der deutschsprachigen Kurzform des Experiences in Close Relationships Questionnaire (ECR-RD12) und verschiedene körperliche Erkrankungen mit dem Work Ability Index (WAI) erhoben. Unter Kontrolle soziodemografischer und kardiovaskulärer Risikofaktoren war Bindungsangst mit 8 von 11 der erfassten Erkrankungen assoziiert, Bindungsvermeidung hingegen lediglich mit neurologischen Krankheiten. Zudem bestand ein Zusammenhang zwischen Bindungsunsicherheit und genereller somatischer Krankheitslast, der maßgeblich von Bindungsangst bestimmt wurde. In Übereinstimmung mit anderen Studien legen die Befunde den Schluss nahe, dass Assoziationen zwischen einer Vielzahl körperlicher Erkrankungen und Bindungsunsicherheit im Allgemeinen sowie Bindungsangst im Besonderen existieren.
Hinweise
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Einleitung

Die Bindungstheorie hat überzeugend belegt, wie fundamental wichtig die frühen Beziehungserfahrungen des Säuglings bzw. Kleinkindes mit seinen primären Bezugspersonen für seine weitere psychische und soziale Entwicklung sind (Übersicht bei Cassidy und Shaver 2018; Strauß und Schauenburg 2017). Prototypische Aspekte dieser Beziehungserfahrungen werden gemäß der Bindungstheorie zunehmend als inneres Arbeitsmodell mental repräsentiert, das seinerseits aktuelle und zukünftige Beziehungen sowie die Anpassung an die Umwelt beeinflusst. Während eine sichere Bindung und ein inneres Arbeitsmodell mit positiver Besetzung des Selbst und des Gegenübers eine gute Basis für eine gelingende und günstige Entwicklung bedeuten, stellen unsichere und desorganisierte Bindungsmuster respektive innere Arbeitsmodelle mit negativen Annahmen über sich und andere klare Risikofaktoren für Psychopathologie, psychische Erkrankungen und ein geringes soziales Funktionsniveau dar (Übersicht bei Cassidy und Shaver 2018; Strauß und Schauenburg 2017). Aber nicht nur emotionale, kognitive und soziale Fähigkeiten entwickeln sich in der Matrix des Bindungssystems bis in die Adoleszenz und das Erwachsenenalter, sondern auch die körperliche Reifung und Ausdifferenzierung biologischer Systeme, v. a. neurobiologischer Netzwerke der Stressregulation, werden durch Bindungserfahrungen beeinflusst (Engel und Gunnar 2020; Groh und Narayan 2019).
Systematische Evidenz stammt aus einigen wenigen Längsschnittuntersuchungen, welche Zusammenhänge zwischen einem unsicheren Bindungsstatus im Kindesalter und dem Auftreten späterer körperlicher Erkrankungen zeigen konnten. In einer Studie mit über 6600 Kindern aus der Allgemeinbevölkerung erhöhte eine unsichere Bindung im Alter von 24 Monaten das Risiko für eine kindliche Adipositas mit 4 ½ Jahren um 30 % (Anderson und Whitaker 2011). Der Zusammenhang zwischen unsicherer Bindung und Adipositas fand sich nicht nur bei jüngeren Kindern (Santos et al. 2021), sondern wurde auch für Erwachsene metaanalytisch gesichert (Diener et al. 2016). Auch das kardiometabolische Risiko im Alter von knapp 40 Jahren wurde mit der mütterlichen Feinfühligkeit und dem Bindungsstatus im jungen Erwachsenenalter (zwischen 19 und 26 Jahren) in Verbindung gebracht (Farrell et al. 2019). In einer weiteren longitudinalen Studie wurde der Bindungsstatus von 163 Kindern im Alter zwischen 12 und 18 Monaten durch den Fremde-Situations-Test ermittelt; nach 32 Jahren zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen unsicherer Bindung in der frühen Kindheit und Erkrankungen mit einer entzündlichen Pathophysiologie wie kardiovaskuläre oder pulmonale Krankheiten im Erwachsenenalter (Puig et al. 2013).
Wie Bindung die körperliche Gesundheit beeinflussen kann, wurde von Maunder und Hunter (2001) in einem Modell systematisiert. Dieses Modell beschreibt folgende 3 Mechanismen: (i) unsicher gebundene Menschen nehmen Stress nicht nur intensiver wahr, sondern haben auch physiologisch bedingte Schwierigkeiten der Stressregulation und nutzen zwischenmenschliche Kontakte ungenügend zur Stressmodulation (Engel und Gunnar 2020; Groh und Narayan 2019); (ii) sie greifen eher auf externe Affektregulationsstrategien zurück wie z. B. dysfunktionales Essverhalten oder Substanzmittelkonsum; und (iii) Bindungsunsicherheit wirkt sich nachteilig darauf aus, wie Betroffene Hilfe suchen, das Gesundheitssystem beanspruchen und das indizierte Behandlungsregime befolgen (Maunder und Hunter 2001). Obwohl mittlerweile viele empirische Befunde für das postulierte Modell sprechen (Übersichten bei Meredith und Strong 2019; Pietromonaco und Beck 2019), finden sich interessanterweise nur wenige Studien, die den Zusammenhang zwischen Bindung und manifesten körperlichen Erkrankungen im Erwachsenenalter direkt untersucht haben. Die größte diesbezügliche Untersuchung basiert auf Daten der National Comorbidity Survey Replication (NCS‑R; McWilliams und Bailey 2010). In dieser großen Allgemeinbevölkerungsstudie (n = 5645) fanden sich signifikante Assoziationen zwischen selbstberichteter Bindungsangst einerseits und Schmerzsyndromen, kardiovaskulären Erkrankungen und gastrointestinalen Geschwüren andererseits; Bindungsvermeidung war insbesondere mit Arthritis und Schmerzsyndromen assoziiert. Diese Zusammenhänge blieben stabil unter Berücksichtigung relevanter soziodemografischer Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und soziökonomischem Status (McWilliams und Bailey 2010). Weitere Untersuchungen haben sich mit den pathoplastischen Aspekten von Bindung bei spezifischen Erkrankungen beschäftigt, z. B. mit der Krankheitsbewältigung einschließlich Therapieadhärenz, Gesundheitsverhalten, Krankheitsschwere und Mortalität bei Diabetes (Ciechanowski et al. 2004, 2010) und Arthritis (Sirois und Gick 2016).
Obwohl das Modell von Maunder und Hunter (2001), in dem differenziert mögliche Pathomechanismen zwischen Bindung und körperlicher Gesundheit elaboriert werden, durch die dargestellten Befunde mittlerweile empirisch gut belegt ist, liegen bislang keine Untersuchungen zu diesen Zusammenhängen bei psychisch kranken Patientinnen und Patienten vor. Menschen mit psychischen Erkrankungen weisen ohnehin gegenüber der Allgemeinbevölkerung sowohl ein erhöhtes Risiko für somatische Multimorbidität auf (Filipčić et al. 2020; von Boetticher und Meyer 2019), als auch überproportional häufig unsichere Bindungsmuster (Bakermans-Kranenburg und van Ijzendoorn 2009). Daher zielte unser explorativer Ansatz darauf ab, Zusammenhänge zwischen Bindungsangst bzw. Bindungsvermeidung und körperlichen Erkrankungen in einer großen Stichprobe stationärer Psychotherapiepatientinnen und -patienten zu analysieren.

Methodik

Studiendesign und Patientinnen und Patienten

Die hier vorgestellten Daten wurden in der Rehaklinik VAMED Bad Grönenbach erhoben: Alle Patientinnen und Patienten, die zwischen dem 01. Januar 2014 aufgenommen und dem 31. Dezember 2020 entlassen wurden, erhielten innerhalb der ersten 3 Tage nach ihrer stationären Aufnahme im Rahmen der Routinediagnostik und zu Zwecken der Qualitätssicherung ein umfangreiches Fragebogenpaket, das u. a. die unten dargestellten Verfahren umfasste. In diesem Kontext wurden auch übliche demografische Kennwerte, Körpergewicht und -größe zur Ermittlung des Body-Mass-Index (BMI) und der Nikotinkonsum erfasst. Als generelle Ein- und Ausschlusskriterien wurden gefordert:
  • Alter ≥ 18 Jahre,
  • keine hirnorganische Störung, unzureichenden Sprachkenntnisse, geringe Intelligenz oder schwere formale Denkstörungen, die ein Bearbeiten der Fragebogen verunmöglichten,
  • auswertbare Daten zu den interessierenden Ergebnismaßen.
Die Studie, die von der Ethikkommission an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock genehmigt wurde (Registriernummer AZ A 2020-0025), stellt somit eine sekundäre Analyse anonymisierter klinischer Routinedaten dar.
Im genannten Untersuchungszeitraum wurden 6876 Patientinnen und Patienten aufgenommen. Von 389 Patientinnen und Patienten (5,7 %) lag keine Routinediagnostik bei Aufnahme vor, und von weiteren 484 (7,0 %) fehlten Angaben zu relevanten Ergebnismaßen, sodass letztendlich 6003 Patientinnen und Patienten (87,3 % aller aufgenommenen Patientinnen und Patienten) ausgewertet werden konnten. Die soziodemografischen und klinischen Charakteristika der Stichprobe sind in Tab. 1 dargestellt. Die klinischen Diagnosen wurden im Rahmen des naturalistischen Studiendesigns nichtstandardisiert durch die jeweiligen Therapeutinnen und Therapeuten gestellt. Bei der Mehrheit der Studienteilnehmenden (n = 4229, 70,4 %) wurde klinisch als Hauptdiagnose eine affektive Störung (ICD-10 F3) gestellt, gefolgt von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (ICD-10 F4), die bei 982 Studienteilnehmenden (16,9 %) diagnostiziert wurden. Die dritthäufigste Hauptdiagnose stellten Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen dar (ICD-10 F6) mit n = 653 (10,9 %).
Tab. 1
Demografische und klinische Charakteristika der Stichprobe (n = 6003)
 
Häufigkeiten
n (%)
Alter (M±SD)
47,39 (10,98)
Frauen
3844 (64)
Feste Partnerschaft
3700 (61,6)
Schuldbildung
(Fach)Abitur
2431 (40,5)
Realschule
2215 (36,9)
Hauptschule
1235 (20,6)
Sonstiges
122 (2)
Berufsabschluss
Fachhochschule/Universität
1660 (27,7)
Lehrberuf, inkl. Meister
3675 (61,2)
In Ausbildung, ungelernt
668 (11,1)
Raucher
1755 (29,2)
Riskanter Alkoholkonsum
759 (12,6)
Body-Mass-Index (BMI; M±SD)
26,85 (5,82)
ECR-RD 12, Bindungsangst (M±SD)
3,35 (1,65)
ECR-RD 12, Bindungsvermeidung (M±SD)
2,75 (1,25)
M Mittelwert, SD Standardabweichung, ECR-RD 12 Experiences in Close Relationships – revidierte deutsche Kurzform

Instrumente

Experiences in Close Relationships – revidierte deutsche Kurzform

Der Experiences in Close Relationships – revidierte deutsche Kurzform (ECR-RD12) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung partnerschaftsbezogener Bindungsstrategien (Brenk-Franz et al. 2018). Das Verfahren basiert auf dem empirisch umfangreich abgesicherten zweidimensionalen Modell von Bindung im Erwachsenenalter mit den Dimensionen Bindungsangst und Bindungsvermeidung (Brennan et al. 1998; Hazan und Shaver 1987). Die Studienteilnehmenden schätzen ihr Erleben in Partnerschaften anhand von 12 Items auf einer Skala von 1 (starke Ablehnung) bis 7 (starke Zustimmung) ein. Anhand der Mittelwerte von jeweils 6 Items werden die beiden Skalen bindungsbezogene Angst (BANG) und bindungsbezogene Vermeidung (BVER) berechnet. Höhere Werte entsprechen jeweils einer höheren Ausprägung in bindungsbezogener Angst bzw. Vermeidung. Das Instrument zeigte gute psychometrische Kennwerte sowohl für Patientinnen und Patienten aus der hausärztlichen Primärversorgung (Brenk-Franz et al. 2018) als auch bei Psychotherapiepatientinnen und -patienten (Flemming et al. 2021).

Work Ability Index

Der Work Ability Index (WAI) stellt einen Index zur Selbstbeurteilung der Arbeitsfähigkeit dar, die über 7 Dimensionen beurteilt wird. In einer dieser Dimensionen werden ärztlich diagnostizierte Erkrankungen erfasst, die in der hier verwendeten validierten Kurzform (Hasselhorn und Freude 2007) zu folgenden Krankheitsgruppen zusammengefasst werden: Unfallverletzungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, neurologische Erkrankungen, Erkrankungen des Verdauungssystems, im Urogenitaltrakt, Hautkrankheiten, Tumoren/Krebs, Hormon‑/Stoffwechselerkrankungen sowie Krankheiten des Blutes. Die Studienteilnehmenden geben jeweils an, ob ein Arzt diese Erkrankungen diagnostiziert und/oder behandelt hat. Die Anzahl der angegebenen Erkrankungen kann als Indikator für die Gesamtmorbidität genutzt werden (Hasselhorn und Freude 2007).

Alcohol Use Disorders Identification Test

Dieses von der Weltgesundheitsorganisation entwickelte und empfohlene Screeningverfahren für alkoholbezogene Störungen erlaubt die Erkennung eines problematischen Alkoholkonsums. Der Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT) ist das am besten evaluierte Screeninginstrument weltweit; auch die deutsche Version weist gute teststatistische Kennwerte auf (Dybek et al. 2006). Der Summenwert über die 10 Items erlaubt eine geschlechtsdifferenzielle Kategorisierung in unproblematisches vs. riskantes bzw. kritisches Trinkverhalten.

Statistische Analysen

Neben der Ermittlung deskriptiver Statistiken wurde die Assoziationen zwischen den Subskalen Bindungsangst sowie Bindungsvermeidung und körperlichen Erkrankungen mittels logistischer Regression analysiert: Dabei wurden die jeweiligen Erkrankungen (vom Arzt diagnostiziert vs. nicht vorhanden) als abhängige und die Subskalen des ECR-RD12 (Bindungsangst, Bindungsvermeidung) als Prädiktoren berücksichtigt. Alter, Geschlecht, Partnerschaftsstatus (ja vs. nein), höchster erreichter Schulabschluss und Berufsausbildung als Indikatoren für den sozioökomischen Status, Rauchen (ja vs. nein), Alkoholkonsum (unproblematisches vs. riskantes Trinkverhalten) und der BMI wurden zudem als potenziell konfundierende Parameter in die Regressionsgleichung aufgenommen. Wir berichten die „odds ratios“ (OR) und 95 %igen Konfidenzintervalle (95 %-KI). Der Einfluss der Bindungsstrategien auf die Gesamtmorbidität wurde mithilfe linearer Regressionen bestimmt: Die Anzahl ärztlich diagnostizierter Erkrankungen als Indikator für die Gesamtmorbidität ging als abhängige Variable und beide Subskalen des ECR-RD12 als Prädiktoren in die Regression ein. Auch bei diesen Analysen wurden die oben genannten Parameter in den jeweiligen Regressionsgleichungen berücksichtigt. Der „variance inflation factor“ (VIF) lag für alle betrachteten Variablen unter 2, weshalb eine Multikollinearität ausgeschlossen werden kann. Es werden die unstandardisierten Regressionskoeffizienten B, ihre Standardfehler SE und die standardisierten Regressionskoeffizienten β berichtet. Als Signifikanzniveau wurde ein p < 0,05 gefordert. Die statistischen Auswertungen erfolgten mit der Software IBM SPSS Statistics 27 (IBM Corp. [2019], Armonk, NY, USA).

Ergebnisse

Am häufigsten wurden im WAI ärztlich diagnostizierte Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems genannt (56,0 %), als seltenste Erkrankung wurden Krankheiten des Blutes mit 4,3 % angegeben (Tab. 2).
Tab. 2
Häufigkeiten der ärztlich diagnostizierten Erkrankungen und ihre Assoziationen mit den Subskalen Bindungsangst und Bindungsvermeidung des ECR-RD 12
 
Häufigkeit
Angst
Vermeidung
Erkrankungen
n
%
OR
95 %-KI
OR
95 %-KI
Unfallverletzungen
1548
25,8
1,07***
1,03–1,12
0,99
0,94–1,04
Muskel-Skelett-System
3361
56,0
1,12***
1,08–1,12
1,03
0,99–1,08
Herz-Kreislauf-System
1680
28
0,99
0,95–1,03
1,04
0,99–1,10
Atemwege
1276
21,3
1,08***
1,04–1,13
1,01
0,96–1,06
Neurologisches System
2318
38,6
1,03
1,00–1,07
1,07**
1,02–1,12
Verdauungssystem
1233
20,5
1,07**
1,02–1,11
1,02
0,97–1,08
Urogenitaltrakt
1059
17,6
1,16***
1,12–1,21
0,99
0,94–1,05
Haut
1226
20,4
1,10***
1,05–1,14
1,03
0,98–1,09
Tumoren/Krebs
311
5,2
1,03
0,96–1,12
1,07
0,97–1,17
Hormon‑/Stoffwechsel
1809
30,1
1,06*
1,02–1,10
1,00
0,95–1,05
Blut
260
4,3
1,09*
1,01–1,19
1,06
0,96–1,18
Regressionen adjustiert für Alter, Geschlecht, Partnerschaft, Schulbildung, Berufsabschluss, Rauchen, Alkoholkonsum und BMI
*p < 0,05, **p < 0,01, ***p < 0,001
Aus Tab. 2 geht hervor, dass Bindungsangst mit 8 der 11 Erkrankungen signifikant assoziiert ist; Ausnahmen bildeten Erkrankungen des Herz-Kreislauf- sowie des neurologischen Systems und Tumor- respektive Krebskrankheiten. Die engste Assoziation bestand dabei mit Erkrankungen des Urogenitaltraktes: Die Wahrscheinlichkeit, eine Erkrankung aus diesem Spektrum anzugeben, erhöhte sich pro Punkt auf der ECR-RD12-Skala Bindungsangst um 16 % (OR = 1,16; 95 %-KI: 1,12–1,21). Hingegen zeigte sich für Bindungsvermeidung lediglich eine signifikante Assoziation mit Erkrankungen des neurologischen Systems (OR = 1,07; 95 %-KI: 1,02–1,12). Hervorzuheben ist, dass die dargestellten Zusammenhänge unabhängig von Alter, Geschlecht, Partnerschaft, Schulbildung, Berufsabschluss, Rauchen, Alkoholkonsum und BMI waren, da für diese Risikofaktoren kontrolliert wurde.
Auch die Gesamtmorbidität, die über die Anzahl der im WAI angegebenen ärztlich diagnostizierten Erkrankungen operationalisiert wurde, war mit beiden Bindungsdimensionen signifikant assoziiert (Tab. 3). Gemessen an den standardisierten β‑Koeffizienten hatte Bindungsangst einen stärkeren Einfluss als Bindungsvermeidung, wobei die genannten Risikofaktoren ebenfalls als Kovariaten berücksichtigt wurden.
Tab. 3
Zusammenhänge zwischen Gesamtmorbidität (Anzahl der ärztlich diagnostizierten Erkrankungen) und den Subskalen Bindungsangst und Bindungsvermeidung des ECR-RD 12
 
Gesamtmorbidität
Skalen des ECR-RD 12
B
SE
β
p ≤
Bindungsangst
0,106
0,014
0,100
0,001
Bindungsvermeidung
0,042
0,018
0,030
0,021
Regressionen adjustiert für Alter, Geschlecht, Partnerschaft, Schulbildung, Berufsabschluss, Rauchen, Alkoholkonsum und BMI
n = 6003

Diskussion

Während eine Reihe direkter und indirekter Hinweise einen Zusammenhang zwischen Bindung und körperlicher Gesundheit nahelegt (Übersichten bei Meredith und Strong 2019; Pietromonaca und Beck 2019), existiert nur eine Studie, welche bei Erwachsenen aus der Allgemeinbevölkerung empirisch bestätigt hat, dass insbesondere selbstberichtete Bindungsangst mit Schmerzsyndromen, kardiovaskulären Erkrankungen und gastrointestinalen Geschwüren vergesellschaftet ist, während Bindungsvermeidung mit Arthritis und Schmerzsyndromen assoziiert war (McWilliams und Bailey 2010). Weil diese Zusammenhänge bei Menschen mit psychischen Erkrankungen, die eine höhere somatische Krankheitslast haben als die Allgemeinbevölkerung (Filipčić et al. 2020; von Boetticher und Meyer 2019), bisher unzureichend untersucht worden sind, zielte unsere explorative Studie darauf ab, Assoziationen von Bindungsangst bzw. Bindungsvermeidung mit selbstberichteten, ärztlich diagnostizierten körperlichen Erkrankungen in einer großen Stichprobe stationärer Psychotherapiepatientinnen und -patienten zu analysieren.
Konsistent mit Vorbefunden (McWilliams and Bailey 2010) war eine Vielzahl von Krankheiten (Muskel-Skelett-System, Atemwege, Verdauungssystem, Urogenitaltrakt, Haut, Hormon‑/Stoffwechsel, Blut, Unfallverletzungen) bei stationären Psychotherapiepatientinnen und -patienten mit Bindungsangst assoziiert, aber Bindungsvermeidung nur mit der Gruppe neurologischer Erkrankungen. Diese Zusammenhänge bestanden unabhängig von wichtigen Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status, Rauchen, Alkoholkonsum und BMI. Auch die generelle körperliche Morbidität war mit Bindungsdimensionen vergesellschaftet, wobei Bindungsangst eine gewichtigere Rolle als Bindungsvermeidung zu spielen scheint, was ebenfalls mit anderen Studien übereinstimmt (Lewczuk et al. 2021; Rapoza et al. 2016).
Obwohl sich die Befunde von McWilliams und Bailey (2010) in vielen Aspekten mit unseren Ergebnissen decken, erscheint eine Inkonsistenz diskussionswürdig: Während bei psychisch gestörten Patientinnen und Patienten in stationärer Psychotherapie keine Assoziation zwischen Bindungsunsicherheit und kardiovaskulären Erkrankungen gefunden wurde, bestand in der Allgemeinbevölkerung ein deutlicher Zusammenhang zwischen Bindungsangst einerseits und Schlaganfall, Angina pectoris und Hypertonus andererseits, der selbst nach Kontrolle für komorbide depressive, ängstliche und substanzbezogene Störungen bestehen blieb (McWilliams und Bailey 2010). Auch andere Untersuchungen sprechen dafür, dass Bindungsangst mit einem schlechteren kardiovaskulären Risikoprofil bzw. manifesten Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht (Farrell et al. 2019; Heenan et al. 2020; Puig et al. 2013). Unterschiedliche methodische Ansätze zur Erfassung von Bindung und körperlichen Erkrankungen könnten die divergenten Studienergebnisse erklären. Alternativ wäre denkbar, dass der fehlende Zusammenhang zwischen Bindungsangst und kardiovaskulären Erkrankungen in unserer Studie auf das Ausmaß depressiver Störungen von 70 % als klinische Hauptdiagnose in unserer Stichprobe zurückzuführen ist: Bindungsunsicherheit, v. a. Bindungsangst, ist ein gesicherter Risikofaktor für die Entwicklung depressiver Syndrome (Dagan et al. 2018), die ihrerseits mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergesellschaftet sind (Penninx 2017; Shao et al. 2020). Somit könnten depressive Störungen den Zusammenhang zwischen Bindungsangst und kardiovaskulären Erkrankungen vollständig mediieren und damit quasi „verdecken“.
Neben Stärken unserer Studie wie der hohen Fallzahl, die eine ausreichende Power zur Entdeckung kleiner Effekte gewährleistet, oder der Kontrolle von potenziell konfundierenden Variablen, sind auch methodenkritischen Aspekte zu erörtern. So könnte der ausschließliche Einsatz von Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung der interessierenden Variablen zu Verzerrungen führen. So ist bekannt, dass bindungsvermeidende Menschen eher zur Bagatellisierung von Problemen neigen, während bindungsängstliche Personen diese eher übertreiben. Daher ist nicht auszuschließen, dass körperliche Erkrankungen von Menschen mit ausgeprägter Bindungsvermeidung dissimuliert, von jenen mit hoher Bindungsangst hingegen tendenziell aggraviert werden. Die hier berichteten Assoziationen könnten somit auch auf bindungsspezifisches Antwortverhalten zurückzuführen sein. Auch die Erfassung körperlicher Erkrankungen durch Selbstberichte ist kritisch zu betrachten, denn es ist offen, welcher methodische Ansatz am besten geeignet ist, somatische Morbidität angemessen abzubilden. Selbstbeurteilungsverfahren wie der WAI, mit deren Hilfe Patientinnen und Patienten die bei ihnen diagnostizierten Erkrankungen systematisch und umfassend angeben, erfreuen sich aufgrund ihrer Anwendungsökonomie großer Beliebtheit; die Übereinstimmungen der selbstberichteten mit den ärztlich dokumentierten Diagnosen variieren jedoch erheblich zwischen den verschiedenen Krankheiten (Oemrawsingh et al. 2020). Hinzu kommt, dass die hier genutzte Systematik die Morbidität allenfalls sehr global abbildet, indem heterogene Erkrankungen in übergeordneten Gruppen quasi kondensiert werden. Zukünftige Studien sollten daher sowohl Bindung als auch somatische Morbidität differenzierter und „feinkörniger“ mittels Selbst- und Fremdbeurteilung erfassen. Methodenkritisch ist zudem das Querschnittdesign hervorzuheben, welches keine Aussagen über Kausalitäten oder die Richtung der Zusammenhänge erlaubt. So wäre denkbar, dass Patientinnen und Patienten mit einer hohen somatischen Krankheitslast ihre Bindungsmuster anders einschätzen als jene mit guter körperlicher Gesundheit. Abschließend bleibt zu konstatieren, dass wir einige, aber nicht alle wichtigen Risikofaktoren wie z. B. Schlafstörungen oder regelmäßige sportliche Aktivität in der statistischen Analyse berücksichtigen konnten.
Jenseits dieser Methodenkritik erlauben unsere Ergebnisse in Übereinstimmung mit anderen Studien (McWilliams und Bailey 2010; Meredith und Strong 2019; Pietromonaca und Beck 2019) den vorsichtigen und vorläufigen Schluss, dass Zusammenhänge zwischen Bindungsunsicherheit, insbesondere Bindungsangst, und der somatischen Krankheitslast bestehen. Für die klinische Praxis bedeutet dies, gerade bei unsicher gebundenen Patientinnen und Patienten die Aufmerksamkeit auch auf ihre körperliche Gesundheit zu lenken. Ob dies gleichermaßen für Patientinnen und Patienten in tagesklinischer oder ambulanter Psychotherapie gilt, sollte in weiteren Studien untersucht werden.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

P. Göbel, E. Flemming, R. Mestel und C. Spitzer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Diese retrospektive Studie erfolgte nach Konsultation der zuständigen Ethikkommission und im Einklang mit nationalem Recht.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Metadaten
Titel
Bindung im Erwachsenenalter und körperliche Gesundheit
verfasst von
Philipp Göbel
Eva Flemming
Robert Mestel
Prof. Dr. Carsten Spitzer
Publikationsdatum
21.06.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Psychotherapie
Angst
Erschienen in
Die Psychotherapie / Ausgabe 5/2022
Print ISSN: 2731-7161
Elektronische ISSN: 2731-717X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00278-022-00607-9

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