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Erschienen in:
08.06.2021 | Posttraumatische Belastungsstörung | Leitthema
Was wissen wir heute über die Borderline-Persönlichkeitsstörung? Aktuelles zu Ätiologie, Diagnostik und Therapie
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 7/2021
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Hintergrund
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) gilt als schwerwiegende psychische Störung mit hoher Belastung für Patienten, Familienmitglieder und das Gesundheitssystem. Die letzten Jahre brachten deutliche Fortschritte im Verständnis und in der Therapie der BPS, was zu einer früheren Diagnose und besseren Behandlungsergebnissen geführt hat.
Ziel der Arbeit
Der Artikel skizziert den aktuellen Wissensstand zu Epidemiologie, Diagnostik, Psychopathologie und Behandlung der BPS und zeigt offene Fragen auf.
Material und Methoden
Mittels eines narrativen Reviews auf Basis einer Literatursuche in den Datenbanken PubMed, PsycINFO und EMBASE werden die neuesten Entwicklungen zum Thema BPS für die Bereiche Diagnostik, Epidemiologie, Ätiologie und Therapie beleuchtet. Hierfür wurden, wo möglich, systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen sowie evidenzbasierte Praxisleitlinien berücksichtigt.
Stand der Wissenschaft
Im Zentrum der BPS stehen Störungen der Emotionsregulation, des Selbstbildes und der zwischenmenschlichen Interaktion. Die Suizidraten liegen zwischen 2 und 5 %, die Lebenserwartung ist gegenüber der Normalpopulation deutlich verkürzt. Die Wirksamkeit differenzierter, störungsspezifischer Psychotherapie (insbesondere dialektisch-behaviorale Therapie) ist gut belegt. Die psychotherapeutische Versorgung im ambulanten Sektor, insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, ist noch immer ungenügend.
Perspektiven
Fragen zur Ätiopathologie, insbesondere genetische und postulierte neurobiologische Parameter, die für eine affektive Hypersensitivität determinieren, sind weitgehend offen. Nosologisch ist die Abgrenzung zur komorbiden posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sicherlich ein wichtiges Thema, das auch therapeutische Konsequenzen hat.