01.09.2024 | Psychotherapie | Einführung zum Thema
Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht
Aktuelle Forschungsinitiativen zur DDR-Geschichte und zur Transformation nach dem Mauerfall
verfasst von:
Prof. Dr. Bernhard Strauß, Prof. Dr. Carsten Spitzer
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 5/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Nachdem der Fall der Mauer und das Ende der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nun schon 35 Jahre zurückliegt, ist der Prozess der Aufarbeitung der Teilung und der darauffolgenden Transformation längst nicht abgeschlossen. Nicht zuletzt mit dem Ziel, dass Aspekte der DDR-Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten, begann das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2019 Verbundprojekte zu fördern, die das Ziel hatten, die „strukturelle Verankerung der DDR-Forschung in der Deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft“ zu stärken. Im Kontext dieser zunächst großzügig geförderten Intensivierung der Forschung zur DDR-Vergangenheit wurde unter den 14 Verbundprojekten auch eine Reihe gefördert, die sich explizit mit psychosozialen und psychotherapierelevanten Aspekten befassen, z. B. das Projekt „Seelenarbeit im Sozialismus“ zur Bedeutung von Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie im Gesundheitswesen der DDR (Strauß et al.
2022; Gallistl et al.
2022), das Projekt „Testimony“ zur Situation von ehemaligen Heim- und Jugendwerkhofinsass:innen (Hoffmann et al.
2023), das Projekt „DDR-Psych“ zu DDR-Vergangenheit und Gesundheit (Heller et al.
2023) sowie das überwiegend in Berlin lokalisierte interdisziplinäre Projekt „Landschaften der Verfolgung“ (Arnhold et al.
2023), in dem auch psychosoziale Folgen von Hafterfahrungen in der DDR untersucht wurden. …