Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Pulmonale Effekte kardialer Therapie und vice versa
verfasst von:
Dr. C. Göggelmann, A. Filusch, F.J. Meyer
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Eine Komorbidität pulmonaler und kardialer Erkrankungen ist häufig. Die erfolgreiche Arzneimitteltherapie setzt in diesen Fällen die Kenntnis der unerwünschten Effekte der verwendeten Wirkstoffe auf das jeweils andere Organsystem voraus.
Bei der Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) können unerwünschte kardiale Wirkungen durch Theophyllin (Arrhythmien) oder inhalative β2-Sympathomimetika (Tachykardien, Hypokaliämie) auftreten. Kürzlich wurde auch eine kardiale Übersterblichkeit bei Therapie mit inhalativen Anticholinergika (insbesondere Ipratropiumbromid) diskutiert. Bei der Therapie von KHK oder Linksherzinsuffizienz sind unerwünschte Wirkungen auf die Lunge zu beachten, wenn Acetylsalicylsäure (pseudoallergisches Syndrom), ACE-Hemmer (Husten, angioneurotisches Ödem) oder Amiodaron (pulmonale Toxizität) eingesetzt werden. Gerade bei Patienten mit COPD ist der Nutzen von kardioselektiven β-Blockern bei akutem Koronarsyndrom oder Linksherzinsuffizienz trotz des möglichen Risikos von Bronchospasmen in Studien belegt.
Zumeist existieren Alternativen im Falle von Kontraindikationen bzw. Strategien zur Therapieanpassung beim Auftreten unerwünschter Wirkungen.