Erschienen in:
01.05.2008 | Leitthema
Pulmonale Hypertonie und Rechtsherzversagen auf der Intensivstation
verfasst von:
PD Dr. F.J. Meyer, H.A. Katus, M.M. Borst
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Pulmonale Hypertonie und Rechtsherzversagen stellen bei hämodynamisch instabilen Intensivpatienten eine große diagnostische und v. a. therapeutische Herausforderung dar. Verbreitete Maßnahmen wie Substitution von großen Flüssigkeitsvolumina und invasive Beatmung können die hämodynamische Situation noch verschlechtern und das erfolgreiche Management behindern. Um die adäquate Therapie zu bestimmen, muss beim Intensivpatienten zu Beginn die Ursache der pulmonalen Hypertonie identifiziert werden. Bei dekompensierter pulmonaler Hypertonie, einschließlich Patienten mit vorbestehender pulmonalarterieller Hypertonie oder nach kardiothorakalen Eingriffen ist eine konsequente Therapie des Rechtsherzversagens angezeigt. Bei zirkulatorischen Schockzuständen infolge massiver Lungenarterienembolie ist die zeitnahe Reperfusion der verlegten Lungenstrombahn oberstes Ziel. Bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen steht zur Rekompensation der Rechtsherzinsuffizienz meist die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund. Es stehen nur wenige klinische Studien zur Verfügung, die den Einsatz von Vasopressoren bzw. Vasodilatatoren bei hypotensiven Intensivpatienten mit pulmonaler Hypertonie und rechtsventrikulärem Versagen untersuchen. Hier existiert zurzeit für Dobutamin, NO-Inhalation und intravenöse Prostazyklingabe die relativ beste Evidenz. Der Einsatz anderer Substanzen richtet sich nach den Begleiterkrankungen und nach pathophysiologischen Überlegungen.