Bei einem Pyoderma gangraenosum (PG) entwickeln sich aus Papeln oder primär sterilen Pusteln rasch äußerst schmerzhafte Wunden mit rötlich-lividem Rand und Umgebung. Auslöser für ein PG können bei genetisch prädisponierten Menschen ein Trauma, Bakterien oder Medikamente sein. Die Prädilektionsstellen sind die Streckseiten der unteren Extremitäten. Obwohl die genaue Pathophysiologie dieser seltenen neutrophilen Dermatose noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wird derzeit eine autoinflammatorische Genese mit erhöhter Aktivität der neutrophilen Granulozyten diskutiert. Oft bestehen bei den Betroffenen inflammatorische Komorbiditäten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Neoplasien. Für die Sicherung der Diagnose sollte der validierte PARACELSUS-Score genutzt werden, der die jeweils unspezifischen Kriterien zusammenfasst. Therapeutisch werden bei Patienten mit nachgewiesenem PG systemisch neben den immunsuppressiven Medikamenten wie Prednisolon und/oder Ciclosporin zunehmend auch immunmodulierende Therapien mit Biologika, „small molecules“ oder intravenösen Immunglobulinen eingesetzt. Begleitend sollten eine topische pharmakologische Behandlung der Wundumgebung sowie eine moderne Wund- und Schmerztherapie erfolgen.