Erschienen in:
12.07.2019 | Pflege | Übersichten
Qualifizierte Freiwillige als Patientenbegleiter nach einem Krankenhausaufenthalt – nationale Implikationen aus internationalen Erkenntnissen
verfasst von:
Anne Göhner, Eva Maria Bitzer, Cornelia Kricheldorff
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Über 65-Jährige werden in Deutschland fast doppelt so oft im Krankenhaus behandelt wie jüngere Menschen. Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Übergang von der stationären in die ambulante Versorgung. In den letzten Jahren wurden verstärkt Freiwillige in die Begleitung Älterer während und nach der Hospitalisierungsphase einbezogen.
Ziel der Arbeit
In diesem Beitrag werden die in empirischen Studien untersuchten Einsatzmöglichkeiten qualifizierter Freiwilliger in der Eins-zu-eins-Begleitung chronisch erkrankter Älterer in der eigenen Häuslichkeit nach einem Krankenhausaufenthalt vorgestellt und erstmals Implikationen für das deutsche Versorgungssystem abgeleitet.
Material und Methoden
Vorgestellt werden Ergebnisse einer systematischen Recherche nach randomisierten kontrollierten Studien, kontrollierten Studien und Studien im Ein-Gruppen-prä-post-Design. Die identifizierten Interventionen werden skizziert, eine vorsichtige Abschätzung des Versorgungsbedarfs auf der Basis repräsentativer nationaler Erhebungen wird vorgenommen und der Mehrwert der Interventionen vor dem Hintergrund der bestehenden Versorgung eingeschätzt.
Ergebnisse
Im internationalen Kontext konnten spezifische Interventionen identifiziert werden, in denen qualifizierte Freiwillige psychosozial-koordinative Unterstützung (n = 2), körperlich-kognitive Aktivierung (n = 4) oder Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme (n = 2) übernehmen. Die Ansätze haben kurzfristige kleinere bis mittlere Effekte. Psychosozial-koordinative Unterstützung und körperlich-kognitive Aktivierung sind grundsätzlich auf die nationalen Gegebenheiten übertragbar.
Diskussion
Die Ansätze müssten vor einer breiten Implementierung zunächst auf die nationalen Gegebenheiten angepasst, auf ihre Machbarkeit hin geprüft und in ihrer Wirksamkeit in hochwertigen Studien untersucht werden.