Erschienen in:
12.04.2018 | Originalarbeit
„Quantified seniors“
Technisch unterstützte Selbstvermessung bei älteren Personen
verfasst von:
Alexander Seifert, MA, Ursula Meidert, lic. phil.
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bewegungs- und Vitalwerte werden heute meist digital mit Aktivitätssensoren, Wearables und Apps auf dem Smartphone gemessen. Es gibt jedoch kaum Studien, welche die alltägliche Nutzung dieser Selbstvermessungstechnologien bei älteren Personen empirisch untersuchen.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Bericht untersucht die Nutzung von mobilen digitalen Selbstvermessungsanwendungen bei Personen ab 50 Jahren. Gefragt wird nach beeinflussenden Faktoren, gemessenen Parametern und Beweggründen der Nutzung.
Material und Methoden
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden zwei Stichproben aus der Schweiz für eine Sekundäranalyse herangezogen. Hierbei wurden 2502 Personen befragt, wobei sich die Analyse auf Personen ab 50 Jahren fokussiert (n = 1227). Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet und Gruppenunterschiede mittels Cramers V sowie binäre logistische Regressionen überprüft.
Ergebnisse
Fast die Hälfte der befragten Personen vermessen sich mithilfe von Selbstvermessungstechnologien. Rund ein Drittel derjenigen, die ein Smartphone besitzen, nutzen Apps zur gesundheitsbezogenen Selbstvermessung. Das Messen mithilfe von Smartphone und Apps ist die beliebteste Art der Selbstvermessung, gefolgt von Fitnesstracker und Smartwatch. Die Nutzung hängt wesentlich vom Alter und der Technikaffinität ab. Gemessen werden vorwiegend physische Aktivtäten, aber auch Vitaldaten wie der Puls. Gründe für die Selbstvermessung sind die Motivation gesund zu bleiben, die eigene Leistung zu optimieren, aber auch der Anreiz, einmal etwas Neues auszuprobieren.
Schlussfolgerung
Wearables und Gesundheits-Apps werden eher von jüngeren und technikaffinen Personen genutzt. Das Präventions- und Interventionspotenzial ist bei Personen ab 50 Jahren noch nicht ausgeschöpft.