Erschienen in:
01.10.2012 | Originalien
Radialiszugang zur Koronarintervention
Indikation, Technik, Strahlenschutz und eigene Ergebnisse
verfasst von:
Prof. Dr. J.B. Dahm, H.G. Wolpers, J. Becker, B. Daume, J. Paulus, C. Hansen
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Die A. radialis als Zugangsweg zur Koronarangiograhie wurde vor mehr als 15 Jahren insbesondere zur Reduktion blutungs- bzw. immobilisationsbedingter Komplikationen erstmals benutzt. Wenngleich bereits frühzeitig vergleichbare prozedurale und klinische Resultate gezeigt werden konnten, konnte der radiale Zugang sich zunächst nur regional sehr unterschiedlich (u. a. Kanada, Frankreich, Italien) als Standardzugang etablieren.
Nachdem inzwischen auch signifikant bessere kardiale Resultate beim transradialen Zugang dokumentiert werden konnten, scheint sich der radiale Zugangsweg nicht nur wegen des höheren Patientenkomforts, geringerer Personalbelastung und Hospitalisierungskosten nunmehr auch in Deutschland als Standardzugang zu etablieren.
Das relativ kleine Gefäßkaliber in einem im Vergleich zur Femoralispunktion komplikationsärmeren Umfeld bringt aber neben dem Hauptvorteil, den signifikant niedrigeren Blutungskomplikationen, schwierigere Punktionsbedingungen und das Problem von Gefäßspasmen und postinterventionellen Gefäßobliterationen mit sich, v. a bei den Patienten, bei denen die hierfür typischen Prädiktoren Rauchen, weibliches Geschlecht und kleine Gefäßkaliber, vorliegen. Neben dem Gebrauch kleinerer Katheter (4/5 F) konnte diesbezüglich auch ein Zusammenhang mit adjuvanter Heparingabe (> 3000 IE) sowie periprozeduraler spasmolytischer Pharmakotherapie (u. a. Nitro, Verapamil) nachgewiesen werden.
Geringfügig höhere Durchleuchtungszeiten fanden sich auch in unserem Patientenklientel und sind vermutlich der zwingend unter Durchleuchtung zu erfolgenden retrograden Passage der großen thorakalen Gefäße anzulasten. Wegen der potenziell besseren Abschirmungsmöglichkeiten vor Streustrahlen muss dies aber nicht automatisch zu einer höheren Strahlenbelastung für den Untersucher führen.