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Erschienen in:

01.02.2007 | Kasuistiken

Radiosektion

Computertomographie-assistierte Rekonstruktion eines erweiterten Suizids

verfasst von: Dr. L. Oesterhelweg, M. Lorenzen, C. Braun, D. Rohwedder, G. Adam, K. Püschel

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 1/2007

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Zusammenfassung

Erweiterte Suizide durch Schusswaffen sind häufig durch eine sorgfältige Fundortanalyse zu klären. Im dargestellten Fall wurde eine 38-jährige Frau in Rückenlage auf dem Bett im Schlafzimmer aufgefunden. Im Bereich der linken Brust fand sich eine rundliche Einschusswunde. Neben dem Bett wurde eine Schusswaffe gefunden. Im Wohnzimmer lag ein 40-jähriger Mann in Bauchlage auf der Erde in einer größeren Blutlache. Ein unvollendeter Abschiedsbrief fand sich auf dem Esstisch. Nach der äußeren Leichenschau am Fundort erfolgte eine Röntgenschichtuntersuchung. Hierdurch wurde bei der Frau ein absteigender Schusskanal von der linken Brust durch die Herzspitze dargestellt. Das Projektil konnte im Rippenzwischenraum nahe der Wirbelsäule lokalisiert werden. Bei dem Mann wurden ein Schusskanal durch den harten Gaumen und ein Projektil in der Schädelhöhle festgestellt; dieses lag nicht in einer Linie mit dem Schusskanal, sodass ein „Ringelschuss“ diagnostiziert wurde. Die nachfolgende Sektion beider Leichen bestätigte die Befunde. Die bei der Autopsie sichergestellten Projektile konnten durch ballistische Untersuchungen der am Ereignisort sichergestellten Waffe zugeordnet werden.
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Metadaten
Titel
Radiosektion
Computertomographie-assistierte Rekonstruktion eines erweiterten Suizids
verfasst von
Dr. L. Oesterhelweg
M. Lorenzen
C. Braun
D. Rohwedder
G. Adam
K. Püschel
Publikationsdatum
01.02.2007
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 1/2007
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-006-0420-0

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