Erschienen in:
01.07.2016 | Belastungsinkontinenz | Medizinrecht
Beckenbodenchirurgie
Rechtliche Implikationen der Implantation von Fremdmaterialien
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. Eckhard Petri
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Selten hat eine neue Operationstechnik weltweit so schnell Eingang in die klinische Routine erfahren, ohne dass zu Beginn prospektive Studien zu Sicherheit und Effektivität als Basis diese Strategie untermauert hätten. Nach dem Erfolg der suburethralen Bänder, die mittlerweile millionenfach implantiert wurden, stehen Netze zur Behandlung von Deszensus und Prolaps zur Verfügung, wobei mit der Zeit neue, bis dahin völlig unbekannte Komplikationen in relevanter Zahl beobachtet wurden. In den USA haben diese Komplikationen bei dem sehr eigenen Rechtssystem zu einer Flut von Klagebegehren (>60.000 nur 2014) geführt, die mittlerweile für den Einzelfall Schadenssummen von >10 Mio. US-Dollar erstritten haben. Diese Entwicklung sollte für Deutschland trotz sicher unterschiedlicher ärztlicher Strategien und guter chirurgischer Ausbildung zu einer sorgfältigen Indikationsstellung und Zentralisierung der Eingriffe Anlass geben.