11.11.2024 | Rechtsmedizin | CME
Identifizierung von verschiedenen Körperflüssigkeiten anhand epigenetischer Methoden
Methylierungsanalysen als neues Potenzial in der forensisch-genetischen Analytik bei Gewaltopfern
verfasst von:
Dr. rer. nat. Helen Konrad, Prof. Dr. med. Benno Hartung, Prof. Dr. rer. nat. Micaela Poetsch
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2024
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Zusammenfassung
Straftaten, insbesondere gegen die sexuelle Selbstbestimmung, finden häufig innerhalb des bekannten oder familiären Umfelds statt, sodass beteiligte Personen berechtigte Spurenleger sind. Der Nachweis einer Person als Verursacher von DNA-Antragungen ist dann nicht immer aussagekräftig, die Identifizierung des zellulären Ursprungs der DNA kann jedoch ausschlaggebend zur Rekonstruktion möglicher Handlungen sein. Eine Voraussetzung für die notwendigen Analysen ist eine sachgerechte Probensicherung an den beteiligten Personen. Für die Identifizierung von Körperflüssigkeiten in der forensischen Fallarbeit existieren verschiedene molekularbiologische Methoden, die auf der Bestimmung der Zelltypen basieren. Die Kombination aus spezifischen Vortests mit einem Workflow für 6 DNA-Methylierungs-Assays ermöglicht eine Identifizierung und Differenzierung bis zu 7 verschiedener Körperflüssigkeiten (Blut, Nasen‑, Menstruationsblut, Speichel, Vaginal‑, Sperma- und Nasensekret). Damit kann die Beantwortung strafrechtlich relevanter Fragestellungen ermöglicht werden, gerade im Bereich von Sexualstraftaten.