Erschienen in:
14.11.2016 | Rechtsschenkelblock | Case Report
Rechtsschenkelblock bei rechtsventrikulärer Stimulation
verfasst von:
Dr. med. Harilaos Bogossian, MD, Fuad Hasan, Priv. Doz. Dr. med. Gerrit Frommeyer, MD, Prof. Dr. med. Bernd Lemke, MD, Priv. Doz. Markus Zarse, MD
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Einleitung
In diesem Beitrag wird der Fall einer 78-jährigen DDD-Schrittmacherträgerin beschrieben, die sich mit einer rechtsschenkelblockartigen Breitkomplextachykardie zur Ablation vorstellte. Der erkennbare Schrittmacher-Spike vor den QRS-Komplexen wies auf eine supraventrikuläre Tachykardie mit AV-synchroner Schrittmacherstimulation hin.
Methoden
Bei Rechtsschenkelblock(RSB)-Morphologie in den Brustwandableitungen wurde zunächst radiologisch und echokardiographisch eine Sondenfehlpositionierung ausgeschlossen und eine korrekte Position der Ventrikelsonde im rechtsventrikulären Apex bestätigt.
Ergebnisse
Bei der durchgeführten elektrophysiologischen Untersuchung wurde eine atriale Tachykardie mit 1:1 AV-sequenzieller Stimulation des Schrittmachers diagnostiziert. Bei korrekter Lage der präkordialen EKG-Ableitungen im 4. Interkostalraum (ICR) zeigte sich allerdings eine negative Konkordanz in den Ableitungen V1–V6. Erst durch Wechsel der Ableitungen V1 und V2 vom 4. in den 2. ICR konnte eine 12/12-Übereinstimmung mit der klinischen Tachykardie erzielt werden.
Schlussfolgerung
Somit ergab sich der Verdacht, dass auch bei der Dokumentation der klinischen Tachykardie eine EKG-Fehlpositionierung ursächlich für die generierte RSB-Morphologie war. Interessanterweise wechselt der Charakter der präkordialen Ableitung V1 und V2, wenn man sie statt im 4. ICR im 2. ICR anbringt. Sie liefert dann nicht mehr Informationen aus der Horizontalebene (anterior-posterior), sondern aus der Frontalebene (kranial-kaudal). Damit kommt es elektrisch zum Bild eines scheinbaren RSB.