Erschienen in:
01.01.2004 | Klinische Pharmakologie
Regelkreisgesteuerte Muskelrelaxation mit einem modifizierten Zweipunktregler mit Cisatracurium
verfasst von:
Dr. B. Pohl, R. Hofmockel, O. Simanski, K. Wende, B. P. Lampe
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Fragestellung
Eine konstante neuromuskuläre Blockade kann unter klinischen Bedingungen auch mit einfachen Regelungssystemen aufrechterhalten werden. Hierbei stellen der verzögerte Wirkungseintritt, die Nichtlinearität der Dosis-Wirkungs-Beziehung und die individuelle Empfindlichkeit des einzelnen Patienten gegenüber Muskelrelaxanzien limitierende Faktoren dar.
Methodik
Bei 20 Patienten, die sich elektiven chirurgischen Eingriffen unterziehen mussten, wurde unter kontinuierlicher Propofol-Alfentanil-Anästhesie zur Aufrecherhaltung eines elektromyographisch ermittelten 90%igen neuromuskulären Blocks (T1=10%) unter Cisatracurium ein modifizierter Zweipunktregler (On-off-Regler) verwendet. Mit diesem von uns entwickelten computergestützten Messarbeitsplatz wurde der Verlauf der neuromuskulären Blockade registriert, und die zeitlichen Abläufe und Abweichungen vom angestrebten Blockadeniveau wurden ermittelt.
Ergebnisse
Die neuromuskuläre Blockade wurde durchschnittlich 64,2±14,0 min auf einem T1-Niveau von 10% geregelt. Der mittlere Fehler als Abweichung des erreichten Blockadeniveaus vom Sollwert betrug durchschnittlich −1,6±0,9%. Zur Aufrechterhaltung wurden 1,4±0,9 µg*kg KG−1*min−1 Cisatracurium benötigt.
Schlussfolgerungen
Es kann festgestellt werden, dass ein einfaches Regelungssystem eine sichere Anwendung des mittellang wirksamen Muskelrelaxans Cisatracurium für die Durchführung chirurgischer Eingriffe ermöglicht.