Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Regeneration des N. facialis im Vergleich zu anderen peripheren Nerven
Aktuelles aus der Forschung für die Klinik
verfasst von:
PD Dr. A. Irintchev, D.N. Angelov, O. Guntinas-Lichius
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Das Wissen über die entscheidenden zellulären und molekularen Mechanismen der peripheren Nervenregeneration nimmt zu. Doch es gibt keine effektive Therapie peripherer Nervenverletzungen in der Klinik. Neue quantitative Ansätze zur Vermessung motorischer Defizite ermöglichten Studien innovativer Therapien im Tierexperiment: Funktionell wirkt sich v. a. die tägliche manuelle Stimulation denervierter Muskulatur bei erhaltenem sensorischem Input nach Nervenrekonstruktion gut aus. Sie scheint bei Läsionen des N. facialis geeignet für eine schnelle Translation in den klinischen Alltag. Dagegen scheint die manuelle Stimulation ineffektiv bei Läsionen gemischter peripherer Nerven zu sein. Bei Nagetieren wurde langfristig durch Elektrostimulation die Nervenregeneration nicht besser. Eine kurzzeitige Elektrostimulation direkt nach Trauma des N. facialis hat keinen signifikanten Effekt. Die wiederholte Elektrostimulation der Muskulatur in den Phasen der De- und Reinnervation behindert sogar die Muskelreinnervation. Medikamentös scheint die Applikation von Glykomimetika, Peptiden, die funktionelle Eigenschaften von Karbohydratmolekülen imitieren, besonders vielversprechend für die periphere Nervenregeneration.