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2015 | Buch

Reisedermatosen

herausgegeben von: Esther von Stebut

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch beschreibt praxisnah Diagnostik und Therapie der häufigsten Dermatosen, die während und nach einer Auslandsreise auftreten können. Geordnet nach klinischen Merkmalen bieten einführende Kapitel eine erste Orientierung und Differenzialdiagnose. In weiteren Kapiteln werden in kompakter Weise die Reisedermatosen mit vielen klinischen Abbildungen dargestellt, wobei die Schwerpunkte auf einer schnellen und präzisen Diagnose und der optimalen Therapie liegen. Da schon im Vorfeld einer Reise eine dermatologische Beratung sinnvoll ist, bietet das Buch außerdem viele Hinweise zur Prävention. Geeignet für Dermatologen und Allgemeinmediziner in Praxis und Klinik.

Der Inhalt

Bakterien, Viren und MykosenParasitäre ZoonosenVerletzungen und Hautreaktionen durch Bisse, Gifte und Stacheln Allergien und chronische Dermatosen auf ReisenVenerologische Erkrankungen auf ReisenPrävention: Impfungen, Repellentien, Sonnenschutz

Die Herausgeberin

Univ.-Prof. Dr. med. Esther von Stebut ist Oberärztin an der Universitäts-Hautklinik in Mainz. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe zur Erforschung der Immunologie der Leishmaniasis. Sie ist 2. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Infektiologie (ADI) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und Verfasserin einer Erhebungsuntersuchung zur Häufigkeit von Reisedermatosen im deutschsprachigen Raum. Weitere Schwerpunkte: inflammatorische Hauterkrankungen, wie Psoriasis und atopische Dermatitis. Sie ist Leiterin einer Graduiertenschule für translationale Medizin (TransMed).

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Differenzialdiagnose von Reiseerkrankungen

Frontmatter
1. DD Exanthem und Fieber nach Tropenaufenthalt
Zusammenfassung
Die Zuordnung eines Exanthems, das gleichzeitig mit Fieber nach einem Tropenaufenthalt auftritt, stellt differenzialdiagnostisch eine besondere Herausforderung dar. Die Reiseanamnese kann in Verbindung mit regionenspezifischen Daten zu Infektionsausbrüchen erste wertvolle Hinweise liefern. Auch die Morphe des Exanthems und möglicherweise weitere Hautbefunde ermöglichen nicht selten eine klinische Arbeitsdiagnose. Dies gilt für Rickettsiosen (Zeckenbissfieber), Arbovirosen wie das Dengue- oder Chikungunyafieber oder auch für Typhus gleichermaßen. Der Hautbefund ist oft führend bei der richtigen Diagnose dieser Infektionskrankheiten.
Marcellus Fischer
2. DD Ulkus nach Reise
Zusammenfassung
Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die in der Tiefe die Basalmembran überschreiten. Wenn Ulzera zeitlich mit einer Reise assoziiert auftreten, sollte neben den häufigen pathologischen Veränderungen der arteriellen und venösen Strombahn auch an eine Infektion als Ursache gedacht werden. Bakterielle Infektionen stehen hier im Vordergrund, aber auch durch Pilze und Parasiten verursachte Erkrankungen müssen differenzialdiagnostisch bedacht werden.
Florian Butsch
3. DD Durch Zecken und Stechmücken übertragene Erkrankungen
Zusammenfassung
Verschiedene dermatologisch relevante Erkrankungen werden durch Vektoren auf den Menschen übertragen. Hierzu gehören Zecken, Mücken und – weniger häufig – auch Fliegen. Eine genauere Kenntnis dieser Vektoren, ihrer Lebensumstände und der durch sie übertragenen Pathogene hilft sowohl bei der Beratung zur Prophylaxe als auch bei differenzialdiagnostischen Überlegungen nach durchgemachtem Insektenstich.
Esther von Stebut
4. DD Papelentwicklung nach Auslandsaufenthalt
Zusammenfassung
Eine häufige klinisch beobachtete Effloreszenz der Haut bei Reiserückkehrern ist eine Papel, die langsam im Verlauf größer wird. Als Grund kommen zahlreiche, vor allem granulomatöse Hauterkrankungen infrage, die in diesem Kapitel jeweils in Kürze vorgestellt werden.
Esther von Stebut
5. DD ″Creeping eruption″
Zusammenfassung
Unter dem Begriff ″creeping eruption″ werden verschiedene Infektionen oder Infestationen geführt. Hierunter fallen zum Beispiel wandernde subkutane Schwellungen mit Rötung und Urtikaria bei Gnathostomiasis, kutaner Paragonimiasis (Lungenegelinfektion) oder Fasziolose (Leberegelinfektion). Ähnliche wandernde Symptome sind auch bei Befall mit Fliegenmaden (″migratory myiasis″) möglich. Nicht alle derart bezeichneten Erkrankungen haben einen unmittelbaren Bezug zu Hauterscheinungen.
Cord Sunderkötter, Esther von Stebut, Gerd Burchard
6. DD Durch physikalische Reize ausgelöste Dermatosen
Zusammenfassung
Kälte, Wärme und UV-Strahlung, aber auch Druck können als physikalische Reize für dermatologisch relevante Erkrankungen verantwortlich sein. Hierbei unterscheidet man Erkrankungen, die durch den physikalischen Reiz ausgelöst werden, von Dermatosen, die sich durch Reizeinflüsse verstärken. In diesem Kapitel wird auf die primären durch physikalische Reize hervorgerufenen Erkrankungen näher eingegangen.
Berenice M. Rudolph
7. DD Aquatisch erworbene Dermatosen
Zusammenfassung
Das Verständnis um Pathogenese, Klinik und Therapie von Hauterkrankungen, die durch im Wasser lebende Tiere erworben werden, ist für den behandelnden Arzt wichtig. Im Folgenden sollen einige wichtige Erkrankungen und deren Verursacher vorgestellt werden.
Christian Stanger
8. DD Auslöser von Kontaktekzemen im Ausland
Zusammenfassung
Die Ursachen einer Ekzemreaktion der Haut durch spezifische allergische Mechanismen oder toxische/irritative Reize sind sehr vielfältig. Es kommen Reaktionen auf außereuropäische Tiere und Pflanzen, aber auch auf chemische Kontaktstoffe in Betracht, die aufgrund der Umstände im Zusammenhang mit der Reiseaktivität einwirken. Insbesondere bei allergischen Kontaktekzemen muss zusätzlich immer mit den auch in Europa vorkommenden Allergenen gerechnet werden.
Detlef Becker

Bakterielle Infektionen

Frontmatter
9. Impetigo und Ekthym
Zusammenfassung
Die Impetigo contagiosa ist eine primäre, oberflächliche Infektion der Haut (Epidermis) durch β-hämolysierende Streptokokken oder durch Staphylococcus aureus, das Ekthym ist seine ulzerierende Form. Begünstigend wirkt feuchtwarmes Klima. Die Diagnose wird klinisch gestellt, bei entsprechendem Verdacht sollte eine Untersuchung auf PVL-bildende S. aureus erfolgen. Als eine häufige Differenzialdiagnose des Ekthyms wird die kutane Leishmaniasis genannt, bei der sich aber das Ulkus entscheidend langsamer entwickelt. Die Therapie erfolgt bei nur wenigen Impetigoherden lokal mit Retapamulin oder mit Antiseptika. Indikationen für die zusätzliche systemische Gabe von Antibiotika stellen multiple Herde ohne rasches Ansprechen der Lokaltherapie, ein Ekthym oder der Nachweis hämolysierender Streptokokken dar. Begleitend werden sowohl eine gründliche Körperhygiene als auch die Reinigung der Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C empfohlen.
Cord Sunderkötter
10. Eitrige Weichgewebeinfektionen: begrenzte und schwere Phlegmone
Zusammenfassung
Begrenzte Phlegmone oder begrenzte Weichgewebeinfektion sind Begriffe für Infektionen, die häufig von Wunden ihren Ausgang nehmen. Sie werden meist durch Staphylococcus aureus verursacht und erscheinen als dunkel gerötete schmerzhafte Schwellung, die im Gegensatz zum Erysipel nicht so hellrot und ödematös-erhaben ist sowie initial mit weniger ausgeprägten Systemzeichen assoziiert ist. Schwere Phlegmone sind eitrige, zum Teil nekrotische, bis an die Faszie reichende Infektionen, die neben der Antibiotikabehandlung fast immer einer chirurgischen Versorgung bedürfen. Oft erfüllen diese Phlegmone auch die Kriterien für sogenannte komplizierte Weichgewebeinfektionen, wie sie von der FDA (Food and Drug Administration) für klinische Studien definiert wurden. Die Behandlung begrenzter Phlegmone umfasst initial Cephalosporine der Gruppe 1 und 2, oder bei Nachweis von S. aureus auch Flucloxacillin, zusätzlich zu einer adäquaten Wundversorgung. Bei schweren Phlegmonen erfolgt eine kalkulierte und meist parenterale Therapie – je nach Lokalisation – zusätzlich mit Substanzen gegen anaerobe Bakterien und/oder gramnegative Bakterien (Clindamycin, Aminopenicillin mit β-Laktamase-Inhibitoren, Fluochinolone sowie einige Reserveantibiotika, die nach Rücksprache mit klinischen Mikrobiologen oder Infektiologen angeordnet werden sollten). Abszesse müssen in erster Linie gut drainiert werden. Nur unter bestimmten Umständen sollten sie zusätzlich antibiotisch behandelt werden.
Cord Sunderkötter
11. Tuberkulose
Zusammenfassung
Die Tuberkulose ist weltweit eine häufige Erkrankung. Somit sind reiseassoziierte Tuberkuloseinfektionen bei bestimmten Risikogruppen von großer Bedeutung. Kutane Formen der Tuberkulose machen ca. 1–2 % aller Tuberkulosemanifestationen aus. Das klinische Bild der kutanen Tuberkulose ist variabel und wird maßgeblich durch die Immunantwort des Infizierten beeinflusst. Diagnostisch stehen eine Reihe von Tests zur Verfügung (Kultur, PCR, Interferon-γ-Tests, etc.), deren Einsatz und Interpretation kritisch vorgenommen werden muss. Sehr besorgniserregend ist die weltweite Zunahme von antibiotikaresistenten Tuberkulosebakterien. In diesem Kapitel werden wichtige klinische Bilder, diagnostische und therapeutische Strategien praxisnah und mit besonderem Augenmerk auf reiseassoziierte Faktoren diskutiert.
Mario Fabri
12. Atypische Mykobakteriosen
Zusammenfassung
Die in diesem Kapitel diskutierten Mykobakterien werden als nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM) bezeichnet und zusammen mit M. leprae von den tuberkulösen Mykobakterien des M.-tuberculosis-Komplexes abgegrenzt. Typischerweise sind NTM in der Umwelt weit verbreitete, fakultative Pathogene. In diesem Kapitel werden die durch NTM verursachten Erkrankungen Schwimmbadgranulom, Buruli-Ulkus sowie Infektionen durch schnell wachsende Mykobakterien, wie M. fortuitum, M. chelonae, M. abscessus unter reisemedizinischen Aspekten genauer beleuchtet. Da die Therapie dieser Erkrankungen nicht standardisiert und schwierig ist, soll dem Leser hier praktische Unterstützung angeboten werden.
Mario Fabri
13. Lepra
Zusammenfassung
Lepra kommt heute fast ausschließlich in den sog. Entwicklungsländern Südamerikas, Afrikas und Asiens vor. Allerdings erkrankt nur ein Bruchteil aller exponierten Menschen an Lepra. Die höchste Inzidenzrate findet sich zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr. Weltweit leiden ca. 3 Millionen Leprakranke an irreversiblen Körperschäden, und sie benötigen lebenslange Betreuung. In Europa verschwand die Lepraendemie lange vor der Verfügbarkeit einer spezifischen Chemotherapie vollständig. Die positive sozioökonomische Entwicklung ist durchaus ein bedeutender Faktor zur möglichen Ausrottung der Infektionskrankheit.
Isaak Effendy
14. Rickettsiosen
Zusammenfassung
Rickettsiosen werden von Bakterien der Gattung Ricketsia und Orientia verursacht. Drei Gruppen werden unterschieden, Zeckenbissfieberrickettsiosen, Fleckfieberrickettsiosen und das Tsutsugamushi-Fieber. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Erkrankungen vorgestellt und die Diagnostik und Therapie besprochen.
Bernhard Fleischer, Christian A. Keller
15. Anaplasmose und Ehrlichiose
Zusammenfassung
Die humane Anaplasmose und die humane Ehrlichiose werden durch Zeckenstich auf den Menschen übertragen. Es handelt sich um unspezifische akut fieberhafte Erkrankungen. An Laborveränderungen werden am häufigsten eine Leukopenie, eine Thrombozytopenie und erhöhte Transaminasen gefunden. Hautmanifestationen sind bei der humanen Anaplasmose selten. Bei der humanen Ehrlichiose können makulopapulöse Exantheme und Petechien auftreten. Die Therapie besteht bei beiden Erkrankungen in der Gabe von Doxycyclin.
Friederike von Loewenich
16. Lyme-Borreliose
Zusammenfassung
Die etwa zwischen dem 40. und 60. Grad nördlicher Breite endemische Multisystemerkrankung Lyme-Borreliose verursacht Erkrankungen vor allem an Haut, Nervensystemen und Gelenken. Sie kann durch wenigstens 5 verschiedene Spezies aus dem Borrelia-burgdorferi-sensu-lato-Komplex verursacht werden: B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii, B. garinii, B. bavariensis und B. spielmanii. Davon kommt in Amerika nur B. burgdorferi s. s. vor, in Europa alle Arten, in Asien alle außer B. burgdorferi s. s. Während zu Erkrankungen aus dem asiatischen Raum kaum belastbare Daten vorliegen, sind die Erkrankungsformen in Europa und Amerika insgesamt sehr ähnlich, wobei die mit B. afzelii assoziierten Manifestationen Acrodermatitis chronica atrophicans und das Borrelien-Lymphozytom in den USA nur importiert vorkommen. Insgesamt ist zu betonen, dass die Hautmanifestationen bei entsprechender ärztlicher Expertise gut zu diagnostizieren und erfolgreich zu therapieren sind, allerdings im Einzelfall eine komplexe Herausforderung darstellen können.
Volker Fingerle, Heidelore Hofmann, Andreas Sing
17. Anthrax
Zusammenfassung
Anthrax (Milzbrand), ist eine akute, durch das grampositive, sporenbildende Bakterium Bacillus anthracis hervorgerufene Infektion, die als Zoonose von Gras fressenden Tieren oder deren Produkten auf den Menschen übertragen wird. Die Krankheit präsentiert sich weit überwiegend auf der Haut, selten im Darm und sehr selten durch Inhalation in der Lunge.
Gerd Burchard
18. Aktinomykose
Zusammenfassung
Die Aktinomykose manifestiert sich als subakuter bis chronischer Infektionsprozess, gekennzeichnet durch Abszessbildung und Fistelung, meist in der Zervikofaszialregion.
Gerd Burchard
19. Nokardiose
Zusammenfassung
Die Nokardien sind verzweigte, aerob wachsende Stäbchenbakterien. Die Erreger führen zu lokal abszedierenden Infektionen, z. B. zu Hirnabszessen, aber auch zu subkutanen Abszessen.
Gerd Burchard
20. Typhus
Zusammenfassung
Typhus gehört als Enterobakteriose zu den Hygienemangelkrankheiten. Der klinische Verlauf ist durch ein lang anhaltendes hohes Fieber geprägt, alle weiteren klinischen Symptome können vielfältig und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Der Nachweis von Salmonella enterica Serovar Typhi wird in der Regel durch Blutkulturen erbracht. Die Behandlung erfolgt durch Cephalosporine der dritten Generation. Eine Impfprophylaxe ist mit gutem Erfolg möglich.
Marcellus Fischer

Virale Infektionen

Frontmatter
21. Virale hämorrhagische Fieber
Zusammenfassung
Die Kenntnis der viralen hämorrhagischen Fieber, seien sie durch Arthropoden, Tierkontakte oder nosokomial übertragen, ist bei der Behandlung von Reiserückkehrern essenziell, da einige von ihnen hochkontagiös und lebensbedrohlich sein können; andere wie das Dengue-Fieber oder die Chikungunya-Virusinfektion werden immer häufiger und müssen von den hochkontagiösen Erkrankungen unterschieden werden. Das Auftreten von meist unspezifischen Exanthemen ist ein wichtiges, aber nur in einem Teil der Fälle vorhandenes Symptom.
Hinrich Sudeck
22. Chikungunya
Zusammenfassung
Das Chikungunya-Fieber ist eine virale Erkrankung, die in ihrem klinischen Verlauf dem Dengue-Fieber sehr ähnlich ist. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Die Erkrankung breitet sich weltweit aus und gilt infektionsepidemiologisch als „emerging discase“.
Marcellus Fischer
23. Tierpocken
Zusammenfassung
Pockenviren aus Tierreservoiren können selten bei Reisenden oder Migranten zu umschriebenen Hautläsionen führen. Meist handelt es sich um einzelne Papeln, die in Bläschen übergehen können. Nur bei den Affenpocken (″monkey pox″) kommt es zu einem pockenartigen, generalisierten Exanthem.
Gerd Burchard

Außereuropäische Mykosen

Frontmatter
24. Außergewöhnliche tiefe Trichophytie
Zusammenfassung
Tiefe Trichophytien kommen überall vor. In den Tropen können sie jedoch schwerwiegend sein, da die Diagnose und die Therapie häufig verzögert erfolgen. Eine systemische antimykotische Behandlung ist in der Regel von vorneherein indiziert.
Isaak Effendy
25. Chromomykose
Zusammenfassung
Die Chromomykose ist eine über Jahre langsam progrediente Hautpilzinfektion, die meist durch einen traumatischen Kontakt mit Saprophyten hervorgerufen wird. Das klinische Bild wird durch den Erreger und die Immunitätslage des Erkrankten maßgeblich beeinflusst.
Isaak Effendy
26. Parakokzidioidomykose
Zusammenfassung
Die Parakokzidioidomykose gehört zu den Systemmykosen und kommt vor allem in Endemiegebieten Amerikas vor. Sie befällt in erster Linie die Lunge, jedoch können auch andere Organe mit in Leidenschaft gezogen werden.
Isaak Effendy
27. Histoplasmose
Zusammenfassung
Die Histoplasmose stellt eine endemische Systemmykose in Nordamerika dar. Initial zeigen die Erkrankten pulmonale Symptome. Es ist jedoch anzunehmen, dass 99 % der Infektionen spontan abheilen, meist ohne jegliche pulmonale Symptome.
Isaak Effendy
28. Myzetome
Zusammenfassung
Myzetome sind chronisch destruierende Prozesse meist im Bereich der Gliedmaßen, mit zahlreichen Fisteln und progressiver Fibrosierung. Erreger sind Pilze und/oder aerobe Aktinomyzeten.
Gerd Burchard

Protozoonosen

Frontmatter
29. Leishmaniasis
Zusammenfassung
Die Leishmaniasis gehört zu den häufigsten Reisedermatosen überhaupt. Da sie sich oft erst nach Rückkehr in das Heimatland entwickelt, wird sie oft nicht sofort diagnostiziert. Neunzig Prozent aller Leishmaniasisfälle verlaufen als kutane Erkrankung ab, bei Immundefizienz oder bestimmten Leishmanienspezies kann sich eine schwerere Verlaufsform bis hin zum Befall der Bauchorgane entwickeln. Die Diagnostik besteht in einer Biopsie, die für Histologie und Kultur des Erregers geteilt wird. Die Therapie erfolgt gemäß der gültigen Leitlinien entweder systemisch oder in begründeten Fällen auch topisch.
Esther von Stebut
30. Acanthamöbiasis
Zusammenfassung
Acanthamoeba spp. hat eine Assoziation mit granulomatöser Enzephalitis und Hautläsionen, ferner können nasopharyngeale, pulmonale und nephrologische Infektionen ausgelöst werden, vor allem bei Immungeschwächten. Bei Immunkompetenten kommt es zu einer akut auftretenden Amöbenkeratitis.
Angelika Jetter
31. Trichomoniasis
Zusammenfassung
Eine Infektion mit Trichomonas vaginalis ist die häufigste behandelte sexuell übertragene Infektionskrankheit weltweit. Nur wenige Infizierte haben Symptome. Führend zeigt sich eine Urethritis, typischerweise mit gelblich-schaumigem, eitrigem Fluor und Pruritus, sowie unspezifische Symptome wie Brennen, Dysurie und Dyspareunie.
Angelika Jetter
32. Schlafkrankheit
Zusammenfassung
Die afrikanische Schlafkrankheit ist eine seltene Ursache für Fieber, Lymphknotenschwellungen oder neurologische Symptome bei Reisenden und Migranten. Es können selten auch Symptome an der Haut auftreten, etwa zu Beginn der Erkrankung ein Trypanosomenschanker und später generalisierte Exantheme.
Gerd Burchard

Ektoparasiten

Frontmatter
33. Skabies
Zusammenfassung
Die Skabies ist eine häufige, weltweit auftretende Ektoparasitose. Speziell in tropischen und subtropischen Regionen der Erde ist sie aufgrund vermehrter Impetiginisierung mit gravierenden Folgekrankheiten vergesellschaftet, insbesondere mit der Glomerulonephritis. Daher wurden kürzlich internationale Bemühungen um die Eindämmung der Erkrankung verstärkt. Die Diagnostik der Skabies hat sich durch den dermatoskopischen Milbennachweis vereinfacht. Permethrin ist das Lokaltherapeutikum der Wahl, jedoch nicht in allen Ländern der Welt verfügbar, die orale Ivermectin-Therapie ist eine wertvolle Bereicherung der Behandlungsmöglichkeiten in speziellen Situationen.
Henning Hamm
34. Myiasis
Zusammenfassung
Bei der Myiasis oder Fliegenlarvenkrankheit handelt es sich um eine Infestation der Haut mit Fliegenlarven (Maden) verschiedener Spezies aus der Ordnung der Diptera (Zweiflügler). Es werden verschiedene Manifestationsformen wie die furunkulöse Myiasis, die Wundmyiasis und die seltene migratorische Form vorgestellt und die Diagnostik und Therapie besprochen. Aufgrund der Biologie der verschiedenen Spezies ergeben sich sinnvolle Präventionsmöglichkeiten für Reisende.
Marcellus Fischer, Sibylle Schliemann
35. Tungiasis
Zusammenfassung
Die Sandflohkrankheit wird durch das Weibchen von Tunga penetrans hervorgerufen. Es handelt sich um eine Epizoonose, die im subsaharischen Afrika ebenso wie in Südamerika und in der Karibik weit verbreitet ist. Während die Erkrankung bei Einheimischen aufgrund des massenhaften Befalls an den Füßen zu Sekundärkomplikationen und Gehbehinderung führen kann, wird der Reisende in der Regel nur von einzelnen Sandflöhen befallen, sofern Präventionsmaßnahmen eingehalten werden. Der Artikel beschreibt neben dem klinischen Bild und der Therapie der Erkrankung vorbeugende Maßnahmen für Reisende.
Sibylle Schliemann

Zestoden (Bandwürmer)

Frontmatter
36. Taeniasis und Zystizerkose
Zusammenfassung
Die intestinale Taeniasis wird durch Taenia solium, Taenia saginata und Taenia asiatica hervorgerufen. Es handelt sich um eine intestinale Parasitose, die häufig asymptomatisch verläuft. Der Mensch dient hier als Hauptwirt des Parasiten. Viel seltener ist die Zystizerkose. Hier dient der Mensch Taenia solium als Zwischenwirt. Durch Befall von Muskulatur, ZNS und anderen Organen kann es zu schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum letalen Verlauf kommen.
Florian Butsch

Trematoden (Saugwürmer)

Frontmatter
37. Zerkariendermatitis
Zusammenfassung
Die Zerkariendermatitis ist eine durch Saugwürmer ausgelöste Hauterkrankung. Beim Kontakt mit im Wasser lebenden Würmern kommt es zu einem stark juckenden makulösen Exanthem. Die Therapie erfolgt topisch mit juckreizstillenden Externa oder Steroiden, intern mit Antihistaminika.
Christian Stanger

Nematoden (Fadenwürmer)

Frontmatter
38. Larva migrans
Zusammenfassung
Die kutane Larva migrans ist eine in ihrem klinischen Bild typische Hautinfektion, die durch aktives Eindringen und anschließende epidermale Wanderung von Nematodenlarven hervorgerufen wird. Dieses typische klinische Bild wird durch Larven von Hakenwürmern verursacht, meist durch Ancylostoma braciliense, selten durch andere bei Kaniden und Feliden vorkommende Hakenwurmarten. Nach Kontakt mit verseuchten Böden und einer Inkubationszeit von einigen Tagen entsteht am Infestationsort eine Papel, von der sich ein gewundener erhabener Gang ausbreitet. Begleitend entwickelt sich eine lokale Entzündungsreaktion mit Juckreiz. Es ist auch eine Infestation mit mehreren Larvae migrantes gleichzeitig möglich. Eine Therapie der sich selbst limitierenden Erkrankung sollte wegen des starken und anhaltenden Juckreizes und wegen des Risikos einer sich aufpfropfenden bakteriellen Infektion erfolgen. Als Therapie der ersten Wahl wird die systemische Gabe von Ivermectin empfohlen. Zur Milderung des Juckreizes wird begleitend eine 1- bis 5-tägige Lokaltherapie mit einer glukokortikoidhaltigen Creme empfohlen. Prophylaktisch sollten in Endemieländern Schuhwerk mit festen Sohlen getragen und feste Unterlagen anstelle von Handtüchern benutzt werden.
Cord Sunderkötter
39. Larva currens
Zusammenfassung
Unter Larva currens versteht man rezidivierende, mehrere Zentimeter lange, urtikarielle Plaques, die eine pathognomonische, kutane Reaktion auf Larven von Strongyloides stercoralis (Zwergfadenwurm) darstellen. Meist beginnen sie in der Perinealregion und dehnen sich mit bis zu 5–15 cm/h an der unteren Extremität aus. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt unbedeckter Haut mit larvenhaltigem Boden. Die Larven wandern weiter in das venöse Blutsystem und in die Lunge. Nach Abhusten werden sie wieder verschluckt und gelangen somit in das Duodenum und Jejunum. Dort entwickeln sie sich zu adulten Würmern, die Eier legen. Die geschlüpften Larven beginnen den Infektionszyklus erneut. Die Infektion kann klinisch lange latent bleiben. Wenn Patienten, die in Endemiegebieten waren, eine Bluteosinophilie und urtikarielle Hautveränderungen oder gastrointestinale Symptomen zeigen, sollte immer eine entsprechende Stuhl- und Serodiagnostik erfolgen. Die Therapie erfolgt mit Ivermectin.
Cord Sunderkötter
40. Oxyuriasis
Zusammenfassung
Die Oxyuriasis (Synonym: Enterobiasis vermicularis) ist eine durch Enterobius vermicularis verursachte gastrointestinale Parasitose. Sie ist weltweit verbreitet. Eingeschränkte hygienische Verhältnisse fördern die fäkal-orale Übertragung des Parasiten. Die Therapie sollte neben der Gabe von Antihelmintika auch flankierende hygienische Maßnahmen beinhalten.
Florian Butsch
41. Drakunkulose
Zusammenfassung
Die Drakunkulose wird durch Dracunculus medinensis (Guineawurm, Drachenwurm, Medinawurm) verursacht. Ruderfußkrebse der Gattung Cyclops (Hüpferlinge) dienen als Vektor. Der Mensch nimmt den Parasiten durch Genuss von mit Ruderfußkrebsen kontaminiertem Wasser auf. Dracunculus medinensis durchbricht die Darmwand und reift im Retroperitoneum zu adulten Tieren. Nach der Paarung wandern die weiblichen Würmer in die unteren Extremitäten ein und durchbrechen die Haut. So können wieder Larven in Gewässer entlassen werden.
Florian Butsch
42. Onchozerkose
Zusammenfassung
Die Onchozerkose ist eine Erkrankung durch Infektion mit der Filarie Onchocerca volvulus, die durch Kriebelmücken übertragen wird. Etwa 37 Millionen Menschen, hauptsächlich in Subsahara-Afrika, sind infiziert. Die erwachsenen Würmer werden bis zu 70 cm lang und leben in subkutanen Knoten, während die Nachkommen, die Mikrofilarien, in der Dermis und in der vorderen Augenkammer leben. Entsprechend ist die Klinik geprägt durch Dermatitis und bei hohem und längerem Befall durch Augenschäden (Keratitis, Sklerosierung). Ivermectin (Einmaldosis) kann die Mikrofilarien, nicht jedoch die adulten Würmer abtöten, weshalb die Therapie über Jahre wiederholt werden muss. Eine Ausheilung der Infektion mit Abtöten der Adultwürmer kann durch Doxycyclin erfolgen. Reisende haben wegen der ineffizienten Übertragung nur ein geringes Risiko, sich während eines Aufenthaltes in Endemiegebieten von weniger als 1–2 Monaten zu infizieren.
Achim Hörauf
43. Lymphatische Filariose
Zusammenfassung
Die lymphatische Filariose kommt im gesamten Tropengürtel der Welt vor. Die häufigste Spezies ist Wuchereria bancrofti, die Spezies Brugia malayi und Brugia timori finden sich nur in Süd- und Südostasien. Die Übertragung erfolgt durch verschiedene Mückenspezies. Die erwachsenen Würmer werden 10–20 cm lang und leben in den Lymphbahnen und -knoten, während die Nachkommen, die Mikrofilarien, im peripheren Blut vorkommen (meist periodisch währende der Aktivität der Mücken). Die Klinik ist geprägt durch die Folgen der Entzündung und mechanischen Störung der Lymphbahnen durch die erwachsenen Würmer, was u. a. zu Lymphödembildung und Hydrozele führt. Die Therapie muss wegen der Klinik die Adultwürmer beseitigen; mit Ivermectin und Albedazol (Einmal- und Mehrfachdosis) gelingt das kaum, mit DEC (12 Tage) teilweise. Doxycyclin (4 Wochen) wirkt makrofilarizid und ist bei entsprechender Compliance zu bevorzugen. Massenchemotherapieprogramme zur Unterbrechung der Transmission arbeiten mit Kombinationen aus DEC und Albendazol bzw. in Afrika mit Ivermectin und Albendazol.
Achim Hörauf

Toxische Hautreaktionen auf Bisse, Gifte und Stachel

Frontmatter
44. Schlangen
Zusammenfassung
Etwa ein Drittel der ca. 3400 Schlangenarten weltweit sind giftig, davon werden ca. 200 als für den Menschen klinisch relevante Giftschlangen angesehen. Für Reisende ist der beste Schutz vor Schlangenbissen die Prophylaxe durch ausführliche Information über Vorkommen und Verhalten von Schlangen am Urlaubsort, festes Schuhwerk und kräftiges Auftreten bei Wanderungen in Schlangengebieten. Sollte ein Reisender von einer Giftschlange gebissen worden sein, sind die Beruhigung des Patienten, Ruhigstellung der betroffenen Extremität, antiseptische Wundversorgung und vor allem die Gabe eines Antivenoms im nächstgelegenen Krankenhaus die einzigen Therapieoptionen. Alternative Therapien wie Abbinden der Extremität, Aussaugen oder Ausschneiden der Wunde oder Ähnliches sollten unbedingt unterlassen werden.
Martin Metz
45. Eichenprozessionsspinner
Zusammenfassung
Die Prozessionsspinnerdermatitis wird durch Kontakt mit Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners ausgelöst. Symptome sind stark juckende hellrote Erytheme und urtikarielle Papeln. Bei Kontakt mit den Tieren sollten umgehend alle Brennhaare abgewaschen und die Kleidung sollte abgelegt werden. Die Therapie erfolgt mit juckreizstillenden Externa, Steroiden und Antihistaminika.
Christian Stanger
46. Paederus
Zusammenfassung
Käfer der Gattung Paederus verursachen, wenn diese bei Hautkontakt verletzt werden, durch einen dabei freiwerdenden Giftstoff eine toxische Dermatitis. Symptome umfassen juckende und brennende, streifig angeordnete erythematöse Plaques, später dann Blasen. Die Therapie besteht in juckreizstillenden Externa, Steroiden und Antihistaminika.
Kay Erkens, Christian Stanger
47. Rote Feuerameisen
Zusammenfassung
Rote Feuerameisen setzen Substanzen frei, die bei Hautkontakt allergisch-toxische Hautreaktionen bis hin zu einer systemischen Anaphylaxie hervorrufen. Sie sind vor allem in den USA und Südamerika anzutreffen.
Esther von Stebut
48. Ölkäfer
Zusammenfassung
Cantharidin, ein Reizgift aus Ölkäfern, löst eine toxische Blasenbildung auf der Haut aus. Bei oraler Einnahme größerer Mengen kommt es zu schweren Reaktionen bis hin zum Tod. Meidung von Hautkontakt mit Ölkäfern ist die wichtigste Maßnahme.
Esther von Stebut
49. Toxische Reaktionen nach Pflanzenkontakt
Zusammenfassung
Bestimmte Pflanzen wie Kakteen oder Wolfsmilchgewächse können bei entsprechendem Hautkontakt Granulome oder eine toxische Dermatitis auslösen. Granulome lassen sich unter Umständen nur chirurgisch beseitigen, ansonsten gelten die allgemeinen Empfehlungen zur Therapie einer Dermatitis.
Detlef Becker
50. Seeigel
Zusammenfassung
Verletzungen durch Seeigel entstehen durch Kontakt mit den Stacheln oder Giftdrüsen der Tiere. Neben der mechanischen Verletzung durch abbrechende Stacheln gibt es unter den über 900 Seeigelarten einige, die zu schwerwiegenden Vergiftungen führen können. Die Therapie kann Entfernung der Stacheln bis hin zu intensivmedizinischen Maßnahmen umfassen.
Christian Stanger
51. Seeanemonen
Zusammenfassung
Seeanemonen gehören zu den Nesseltieren und verursachen bei Kontakt Verletzungen, die von leichten Lokalreaktionen wie Juckreiz und Quaddeln bis hin zu schlecht heilenden Ulzerationen reichen. Insbesondere im Flachwasser kommen Badende mit ihnen in Kontakt. Als Therapie kommen neben der Entfernung der Nesselkapseln, zum Beispiel durch das Abspülen mit Meerwasser, juckreizstillende Externa oder topische Steroide infrage.
Christian Stanger
52. Quallen
Zusammenfassung
Verletzungen durch Quallen sind häufig, sie werden durch die Nesselkapseln der Quallen verursacht. Von Bedeutung sind die Hydrozoen, die Würfelquallen und die Schirmquallen, wobei insbesondere einige Vertreter der Würfelquallen für den Menschen sehr gefährlich sind. Die Klinik der Quallenvergiftungen variiert sehr stark, die Bandbreite reicht von nur leicht ausgeprägten Erythemen mit mildem Juckreiz bis hin zu Todesfällen. Therapeutisch stehen neben der Entfernung der Nesselkapseln die Lokaltherapie und ggf. die Notfalltherapie im Mittelpunkt.
Christian Stanger

Physikalisch ausgelöste Reisedermatosen

Frontmatter
53. Kälte und Wärme
Zusammenfassung
Kälte und Wärme können als physikalische Reize verschiedene Hauterkrankungen auslösen. Hierzu zählen neben häufigeren harmlosen Veränderungen wie Frostbeulen oder Hitzepickeln auch schwere Krankheitszustände wie Kältepurpura. Allen im folgenden Kapitel besprochenen Erkrankungen ist die effiziente Prophylaxe durch Schutz vor Kälte oder Wärme gemeinsam.
Berenice M. Rudolph
54. Druck
Zusammenfassung
Durch Druckbelastung kann es zu Hyperkeratosen in Form von Kallus oder Klavus sowie zur Ausbildung von subepidermalen Blasen an mechanisch belasteten Arealen wie den Füßen kommen. Diese treten insbesondere nach längeren Märschen in feucht-warmen Gefilden mit suboptimalem Schuhwerk auf. Es erfolgt eine rein symptomatische Therapie.
Berenice M. Rudolph
55. UV-Strahlung
Zusammenfassung
Die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichts beinhaltet sowohl einen Anteil des UV-A- als auch des UV-B-Spektrums. Beide können für die Pathogenese von Hauterkrankungen verantwortlich sein. So wird die wohl häufigste Reisedermatose, die Dermatitis solaris, durch UV-B-Strahlung hervorgerufen, während die polymorphe Lichtdermatose oft durch UV-A-Strahlung ausgelöst wird. Im folgenden Kapitel werden auch seltenere UV-bedingte Dermatosen wie die Hidroa vacciniformia beschrieben.
Berenice M. Rudolph

Kontaktekzeme

Frontmatter
56. Allergische Kontaktekzeme
Zusammenfassung
Grundsätzlich ist auf Fernreisen mit einem ähnlichen Allergenvorkommen wie in der EU zu rechnen. Unterschiede ergeben sich lediglich für spezielle Pflanzenallergene in Toxicodendron-Arten und Substanzen, die aufgrund strenger Verbraucherschutzrichtlinien in der EU nicht oder nicht mehr in dieser Form vorkommen, bei Auslandsreisen jedoch zur Ursache eines allergischen Kontaktekzems werden können. Die Therapie basiert neben der konsequenten Meidung des auslösenden Allergens auf den Prinzipien der dermatologischen Ekzemtherapie.
Detlef Becker
57. Photoallergische und phototoxische Reaktionen
Zusammenfassung
Unter hoher UV-Einstrahlung sind phototoxische Reaktionen durch Kontakt zu bestimmten Pflanzenfamilien möglich. Auch Medikamente, die unter mitteleuropäischen Lebensbedingungen noch verträglich sind, können in lichtreichen Regionen zu Beschwerden führen. Eine typische Ursache für eine phototoxische oder -allergische Dermatitis sind die Lichtfiltersubstanzen in Lichtschutzmitteln.
Detlef Becker

Venerologie

Frontmatter
58. Reisevenerologie
Zusammenfassung
Während eines Auslandsaufenthaltes haben bis zu 20 % aller Reisenden Sex mit einem neuen Partner. Bei Beschwerden nach der Rückkehr muss das gesamte Spektrum der sexuell übertragbaren Infektionen berücksichtigt und eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie eingeleitet werden. An Mehrfachinfektionen sollte gedacht werden. Die Beratung sollte Strategien zur Risikominimierung berücksichtigen.
Norbert H. Brockmeyer, Anja Potthoff, Wolfgang Fuchs

Reiseempfehlungen und Prävention

Frontmatter
59. Reiseimpfungen
Zusammenfassung
Reisende sind besonders im tropischen Ausland je nach persönlichem Reisestil durch zahlreiche virale, bakterielle und parasitäre Infektionserkrankungen gefährdet. Wirksame Schutzimpfungen stehen jedoch gegen einige dieser Viruserkrankungen und bakteriellen Infektionen zur Verfügung. Rechtzeitig vor Reiseantritt wird daher die Herstellung eines konkret an die beabsichtigte Reise angepassten Impfschutzes angeraten. Bei dieser Gelegenheit sollte auch der für Deutschland empfohlene Impfschutz auf Vollständigkeit und Wirksamkeit hin überprüft werden.
Kay Erkens
60. Repellentien
Zusammenfassung
Durch Insekten- und Zeckenstiche können Krankheitserreger übertragen werden. Deshalb spielt bei nahezu allen Reisen in feuchtwarme Länder, insbesondere in tropische und subtropische Regionen, die Prävention von Stichen eine große Rolle. Neben der Anwendung von schützender Kleidung und Moskitonetzen bei Nacht haben chemische Repellents, die auf die Haut oder die Kleidung aufgetragen werden, die größte Bedeutung. Repellentien sind volatile chemische Substanzen, die durch die Verbreitung einer ″Duftwolke″ die Landung und den Stich von Arthropoden abwehren. DEET ist das am besten untersuchte und wirksamste Insektenrepellent gegen Moskitos, Culex, Aedes und Anopheles. Icaridin und IR 3535 sind gute Alternativen. Die Wirksamkeit gegen Zecken ist nicht sehr gut untersucht.
Heidelore Hofmann
61. Sonnenschutz
Zusammenfassung
Das Kapitel beschreibt die grundlegenden Prinzipien des Sonnenschutzes durch chemische und physikalische UV-Filter sowie die Standardmethoden der Bestimmung des Lichtschutzfaktors (LSF) im UV-A- und UV-B-Bereich. Behördliche Direktiven, zugelassene Filtersubstanzen und Empfehlungen der Europäischen Kommission werden dargestellt. Die Besprechung der Wirkung von Textilstoffen im Sonnenschutz, alternative Lichtschutzstrategien wie topischen DNS-Reparaturenzymen, vorbeugende Maßnahmen bei Photodermatosen sowie zur Prävention von Hautkrebs und -alterung runden gemeinsam mit allgemeinen Lichtschutzmaßnahmen und vielen Praxistipps das Kapitel ab.
Peter Wolf

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62. Reisen mit chronischen Dermatosen
Zusammenfassung
Hautkrankheiten können in unterschiedlichem Ausmaß die Reisefähigkeit beeinträchtigen, schließen jedoch Reisen nicht aus. Abhängig von Art und Dauer der Reise sowie der Hauterkrankung sind Maßnahmen unterschiedlich zu treffen. Auch Betroffene unter laufender externer und interner Therapie von Hautkrankheiten müssen unter entsprechenden Bedingungen nicht auf das Reisen verzichten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Impfungen, Hautpflege und UV-Schutz vor und während der Reise können einen Ausbruch wie auch eine Verschlechterung verhindern. Letztlich können Reisen unter dem Gesichtspunkt der Lebensqualität auch vorteilhaft für den Umgang mit der Erkrankung sein und damit deren klinische Ausprägung und daraus resultierende Einschränkungen positiv beeinflussen.
Michael Sticherling
Backmatter
Metadaten
Titel
Reisedermatosen
herausgegeben von
Esther von Stebut
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-44705-5
Print ISBN
978-3-662-44704-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-44705-5

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