Erschienen in:
01.10.2018 | Leitthema
Repositionstechniken in der Marknagelosteosynthese
verfasst von:
Prof. Dr. P. M. Rommens, R. Kuechle, A. Hofmann, S.-O. Dietz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Die Marknagelung wurde ursprünglich für die Stabilisierung von Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen entwickelt. Neue Nageldesigns und multiple Verriegelungsoptionen haben das Spektrum der Marknagelosteosynthese stark erweitert. Die Nagelosteosynthese von Frakturen außerhalb des Isthmus ist technisch anspruchsvoll, da die Fraktur vor Einführung des Marknagels reponiert werden muss. Indirekte Repositionstechniken umfassen die Verwendung eines Extensionstisches, eines großen Distraktors oder eines Fixateurs externe. Die direkte Reposition mithilfe von Repositionszangen, Zugschrauben, Cerclagen oder einer kurzen Platte kann die indirekte Reposition optimieren. Die Wahl des korrekten Eintrittspunkts ist für das optimale Operationsergebnis von überragender Bedeutung. Sie ist von den anatomischen Gegebenheiten und von der Nagelkrümmung abhängig. An der proximalen Tibia ist der optimale Eintrittspunkt direkt hinter der Patellarsehne bei stark gebeugtem Knie, alternativ über einen suprapatellaren Zugang bei leicht gebogenem Knie zu erreichen. Die Einführung des Nagels über den suprapatellaren Zugang ist ohne Stress auf die reponierten Frakturfragmente möglich. Mithilfe von Pollerschrauben wird ein zusätzlicher Isthmus in der Metaphyse erzeugt und damit das Auftreten einer Achsfehlstellung beim Einführen des Nagels verhindert. Nach Einführen des Nagels wird das kurze Frakturfragment mehrfach verriegelt.