Erschienen in:
30.09.2016 | Restauration im Milchgebiss | fortbildung
Füllungsmaterialien für das Milchgebiss
verfasst von:
Prof. Dr. N. Krämer, Prof. Dr. R. Frankenberger
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Trotz aller Präventionserfolge in den letzten Jahren ist der Kariesbefall im Milchgebiss nach wie vor hoch. Trotzdem spielt die Sanierung von kariösen Milchzähnen in der Bundesrepublik nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Dies ist umso erstaunlicher, als für die Füllungstherapie in den letzten Jahren erfolgreiche Konzepte vorgestellt wurden.
Die einfache Handhabung und die Weiterentwicklung von Füllungsmaterialien mit verbesserten ästhetischen und werkstoffkundlichen Eigenschaften ermöglichen eine defektorientierte und minimal-invasive Therapie auch in der ersten Dentition. Aufgrund der positiven klinischen Ergebnisse gelten Kompomere heute für die Füllungstherapie im Front- und Seitenzahnbereich des Milchgebisses als Mittel der Wahl. Je nach Compliance der Kinder und der Aktivität und Größe der kariösen Läsion ist jedoch an eine alternative Versorgung zu denken. Bei größeren Defekten und erhöhtem Kariesrisiko sollten Milchzähne mit konfektionierten Kronen versorgt werden. Bei schlechter Compliance sind Glasionomerzemente der adhäsiven Versorgung vorzuziehen, um zumindest Zeit zu überbrücken und den „Infektionsherd“ Karies aus der Mundhöhle zu eliminieren.