Erschienen in:
27.07.2018 | Knie-TEP | Operative Techniken
Revisionseingriffe bei akuten periprothetischen Kniegelenkendoprothesen-Infektionen
verfasst von:
T. Hawellek, Prof. Dr. F. T. Beil, J. Hubert
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Reduktion der Keimzahl im Kniegelenk durch Entfernung von infiziertem periprothetischem Weichgewebe, Spülung des Kniegelenks sowie Wechsel aller beweglichen Prothesenanteile zur Infektberuhigung und zum langfristigen Erhalt der Knietotalendoprothese (Knie-TEP).
Indikationen
Knie-TEP-Frühinfekt (<4 Wochen postoperativ); akute hämatogene Knie-TEP-Infektion (Symptomdauer <3 Wochen).
Kontraindikationen
Verzögerte (>4 Wochen postoperativ) oder chronische Knie-TEP-Infektion; gelockerte Knie-TEP; Problemerreger (Difficult-to-treat-Keime); kritische Weichteile mit möglicher Fistel.
Operationstechnik
Ausschneiden von Wunde bzw. alter Operationsnarbe (= primärer Zugang zum Kniegelenk). Präparation des subkutanen Fettgewebes. Eröffnung der Gelenkkapsel. Schichtweises Entfernen aller alten Fäden. Entnahme von Gewebeproben mit unbenutztem Instrument zur mikrobiologischen (5-mal) und histopathologischen Untersuchung (1-mal). Komplette Synovialektomie des oberen Rezessus. Teilresektion des Hoffa-Fettkörpers. Radikales Debridement peripatellar sowie im Bereich der medialen und lateralen Gelenkkapsel. Entfernung des Polyethyleninlays. Débridement der posterioren Gelenkkapsel unter Schonung von Gefäßen und Nerv. Überprüfung der festen knöchernen Integration der Prothesenkomponente. Antiseptische Spülung der Gelenkhöhle mit mechanischer Reinigung der Prothesenkomponenten. Ausgiebige Jet-Lavage der Gelenkhöhle (Spüllösung 3–5 l). Handschuhwechsel und neue Operationsabdeckung. Einbringen eines neuen Polyethyleninlays. Intraartikuläre Redondrainage und Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Redonzug am 2. postoperativen Tag. Physiotherapie und CPM-Schiene. Fadenzug um den 14. postoperativen Tag. Postoperative Antibiose für 12 Wochen (2 Wochen i. v., 10 Wochen p. o.). Kontrolle der laborchemischen Entzündungsparameter.
Ergebnisse
Bei richtiger Indikationsstellung und Therapie in bis zu 90 % der Fälle positives Behandlungsergebnis mit Infektberuhigung und Erhalt der Knieprothese bei akuter Knie-TEP-Infektion.