Erschienen in:
01.09.2009 | Übersichten
Rezeptor-Tyrosinkinasen in Hodgkin-Lymphomen als mögliche Angriffspunkte neuer Therapieoptionen
verfasst von:
PD Dr. C. Renné, M.L. Hansmann, A. Bräuninger
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Hodgkin-Lymphome (HL) sind die häufigsten nodalen Lymphome in Europa. Die von B-Zellen abstammenden Hodgkin-Reed-Sternberg- (HRS-) Zellen zeigen einen nahezu vollständigen Verlust ihres B-Zell-Phänotyps. In etwa 40% aller HL ist das Epstein-Barr-Virus (EBV) nachweisbar. Für Vorläufer der HRS-Zellen stellt EBV wahrscheinlich einen Schutz vor Apoptose dar. Histologisch finden sich nur einzelne HRS-Zellen in einem gemischtzellulären entzündlichen Infiltrat. Das Zusammenspiel zwischen den HRS-Zellen und diesem zellulären Infiltrat ist für HL von zentraler Bedeutung, die sich in einer Vielzahl von parakrinen Aktivierungsmechanismen widerspiegelt. Daneben sind auch zahlreiche autokrine Stimulationsmechanismen in HRS-Zellen bekannt. Die aberrante Expression und Aktivierung 7 verschiedener Rezeptor-Tyrosinkinasen in HL stellt dabei einen Aktivierungsmechanismus von besonderem Interesse dar, da eine Reihe verschiedener Antikörper und niedermolekularer Substanzen zur Inhibition von Rezeptor-Tyrosinkinasen bereits klinisch zur Therapie verschiedenster Tumorentitäten eingesetzt wird. Die Blockade von Rezeptor-Tyrosinkinasen könnte daher auch in HL eine neue Therapieoption darstellen.