Erschienen in:
02.12.2019 | Antipsychotika | Kurzbeiträge
Rhabdomyolyse unter Behandlung mit Venlafaxin und Risperidon
verfasst von:
Dr. Dr. R. Weisser, S. Jalili, E. Haen, W. Schulte-Mattler, T. C. Wetter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2020
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Auszug
Rhabdomyolyse – der Untergang quergestreifter Muskulatur – ist ein Vorgang, der durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden kann, darunter mechanische, ischämische, thermische, inflammatorische und metabolische Schädigungen, wovon letztere wiederum teils hereditär bedingt sein können [
1]. Aus psychiatrischer Sicht von besonderer Bedeutung ist die toxisch bedingte Rhabdomyolyse, da sie als unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) zwar selten auftritt, jedoch sowohl unter Antidepressiva und häufiger noch unter Antipsychotika unterschiedlicher Wirkstoffklassen beobachtet wird. Differenziert werden können hierbei Rhabdomyolysen, die im Zusammenhang mit anderen Symptomen oder bedingt durch diese auftreten – etwa im Rahmen eines malignen neuroleptischen Syndroms (MNS) oder aufgrund eines durch Antipsychotika induzierten extrapyramidalmotorischen Syndroms –, von isolierten Rhabdomyolysen, bei denen der Muskelzerfall zunächst das einzige Symptom ist. Weitere Symptome ergeben sich in diesem Fall erst durch den Muskelschaden selbst und bestehen typischerweise in Myalgien, Schwäche und Dunkelfärbung des Urins. Laborchemisch ist ein Anstieg der Kreatinkinase (CK) wegweisend, zusätzlich kann es zur Myoglobinurie sowie zu weiteren laborchemischen Auffälligkeiten kommen, darunter Anstiege von Kalium, Laktatdehydrogenase, Harnstoff und Kreatinin. …